• 16.04.2011 15:34

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Button: "Haben das Beste herausgeholt"

McLaren-Pilot Jenson Button ist mit Startplatz zwei in Schanghai zufrieden: "Hatte die Hoffnung auf die Pole-Position" - Red Bull ist zu schnell

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button hat sich im teaminternen Duell gegen Lewis Hamilton durchgesetzt. Im Qualifying von China verwies der Weltmeister von 2009 seinen Landsmann auf Rang drei. Für die beiden McLaren-Stars war jedoch erneut ein Mann viel zu schnell: Sebastian Vettel. Der Bed-Bull-Pilot brummte den Briten sieben Zehntelsekunden auf.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button will sich von Startplatz zwei möglichst nach vorne schieben

"Im entscheidenden Moment hat man immer die Hoffnung, dass es vielleicht klappen könnte, aber Sebastians Speed in Q3 war einfach phänomenal", sagt Button. "Ich Q2 hatte es so ausgehen, als könnte vielleicht etwas gehen. Daher habe ich in Q3 dann auch zwei Versuche unternommen."

Die vage Hoffnung auf den besten Startplatz war jedoch schnell verschwunden. "Als ich dann Sebastians Zeit sah, dachte ich: 'Okay, dann eben wenigstens Platz zwei'. Das ist ein tolles Ergebnis für mich, mein bester Startplatz des Jahres bislang", erfreut sich Button am Ergebnis. "Der Platz ist gut, der große Abstand zu Red Bull natürlich weniger."

"Es ist toll, dass wir beide weit vorne stehen", sagt der 30-Jährige über die Gesamtleistung des Teams. "Meine Freundin tauchte vor dem Qualifying überraschend auf. Vielleicht hat das geholfen", scherzt Button. Er erklärt: "Gestern war ich nicht gerade bester Laune, aber heute ist die Stimmung deutlich besser."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von China


"Am Freitag waren wir mit der Balance des Autos total unzufrieden. Wir haben es verbessert und stehen nun gut da. Wir haben über Nacht wirklich tolle Arbeit geleistet", geht ein dickes Lob an die Mannschaft. "Unser Auto ist besser ausbalanciert, wir können viel konstantere Runden fahren. Wir haben definitiv das Beste herausgeholt."

Von Startplatz zwei will Button auch in China auf das Podest fahren. Die große Frage wird sein, welcher McLaren-Pilot die besseren Karten hat. Hamilton sparte sich im Qualifying einen Reifensatz für das Rennen. "Natürlich ist Lewis bezüglich der Reifen in der besten Situation, aber die Pneus von Sebastian und mir haben auch nur jeweils zwei Runden drauf", winkt Button ab.

"Mir war die Startposition in diesem Fall wichtiger. Ich habe in Q3 noch einmal alles versucht, leider war ich beim letzten Run aber nicht schneller", sagt er. "Wir haben einen guten Rennspeed. Ich freue mich auf das Rennen. Hier in Schanghai macht es oft besonders viel Spaß." Aus Sicht des Briten wird es am Sonntag strategische Spielchen geben können.

"Ich habe das Gefühl, dass einer der Sauber-Piloten wieder nur einen Stopp plant. Ob das bei uns funktionieren kann, weiß ich nicht. Ich werde gemeinsam mit den Ingenieuren eine passende Strategie zurechtlegen", erklärt er. Der Asphalt in China ist deutlich weniger fordernd für die Reifen als jener in Malaysia.

"Morgen wird es wohl etwas wärmer, gleichzeitig soll es trocken bleiben - schade eigentlich", lacht Button. "Wir werden aber wohl ein paar interessante Strategien sehen. Man wird wahrscheinlich Leute mit einem, manche mit zwei, einige andere mit drei Stopps erleben - vier glaube ich eher nicht."

¿pbvin|512|3607||0|1pb¿Allein schon der Start wird viel Spannung bieten: drei Weltmeister auf den ersten drei Plätzen. "Das wird aufregend und schwierig. Wenn Sebastian KERS hat, dann hat er gute Karten. Deren Starts waren zuletzt immer gut. Wir versuchen aber natürlich alles", sagt Button. "Selbst wenn bei denen KERS nicht funktioniert, dann sind sie immer noch sehr schnell."

"Falls KERS bei Red Bull nicht funktioniert, dann haben sie vielleicht nur beim Sprint zur ersten Kurve einen deutlichen Nachteil", sagt der Brite und drückt damit indirekt eine Hoffnung aus. Denn nur so könnte man Vettel und Red Bull schlagen. "Wir sind insgesamt 24 Piloten, wobei immer nur ein einziger wirklich rundherum mit sich und der Welt zufrieden ist - so ist die Formel 1. Es zählt nur der Sieg."

"Sein Auto ist in einer eigenen Liga, Sebastian nicht." Jenson Button

"Sein Auto ist in einer eigenen Liga, Sebastian nicht. Er macht bestimmt einen guten Job, aber er fährt nicht in einer anderen Liga", meint Button über die anhaltende Dominanz des amtierenden Champions. "Wir sind in der besten Ausgangslage, um den Red Bulls das Leben schwer zu machen. Damit können wir zu diesem Zeitpunkt zufrieden sein."

"Wir geben niemals auf. Wir geben alles, um Red Bull früher oder später zu schnappen", artikuliert Button eine Kampfansage. Es sei sicher, dass der Lauf einmal ein Ende finden werde. "Ich bin seit zwölf Jahren in der Formel 1. Ich habe viele Jahre erlebt, wo fast immer ein Kerl in Rot vorne stand."

"In vergangenen fünf Jahren gab es aber jedes Jahr einen anderen Champion. Wir müssen einfach aufpassen, dass uns Sebastian zur Jahresmitte nicht meilenweit enteilt ist", so die Hoffnung der Konkurrenz. "Ich finde das nicht deprimierend. Red Bull ist eben derzeit so stark, aber es kommt erst das dritte Rennen des Jahres. Es folgen noch 16 weitere Grands Prix - vielleicht sogar 17."