Whitmarsh plädiert für neues Concorde-Abkommen

Martin Whitmarsh macht sich für ein neues Concorde-Abkommen stark und sieht McLaren derzeit als klare Nummer zwei im Formel-1-Geschäft

(Motorsport-Total.com) - Martin Whitmarsh drängt auf den Abschluss eines neuen Concorde-Abkommens. "Ich betrachte es mit Sorge, dass dies bisher nicht geschehen ist", so der FOTA-Chef gegenüber 'Formula1.com'. Der Brite, der gleichzeitig das Amt des McLaren-Teamchefs bekleidet, bedauert das zähe Vorankommen und nimmt den Rennstall aus Woking ebenso in die Pflicht wie die übrigen Teams.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh (Teamchef, McLaren)

Whitmarsh hält neben der Teamchef-Rolle bei McLaren das Amt als FOTA-Chef

"Wir verbringen viel Zeit damit, Dramen zwischen uns zu inszenieren. Dabei sollten wir sagen: 'Hey, das ist ein fantastischer Sport, der weltweit Beachtung findet. Wir alle sollten zusammenarbeiten und in eine Richtung denken'", so Whitmarsh. Als Beispiel führt der Brite die für November angesetzte Rückkehr der Formel 1 in die USA an: "Wenn Bernie sagt, wir müssen alles dafür tun, dass unser Sport in Amerika erfolgreich wird, dann stimmen wir alle zu. Auf dem Weg zu diesem Ja verlieren wir aber zu viel Zeit und Energie."

In diesem Zusammenhang lässt der FOTA-Chef durchblicken, dass speziell die Verbindung zwischen McLaren und Ferrari von großem Respekt geprägt ist. "Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu Ferrari - jedenfalls hoffe ich das", so Whitmarsh. "Wir kennen uns seit 30 Jahren und fochten überall Kämpfe aus - auf der Strecke, in der Boxengasse, im Fahrerlager, in den FIA-Meetings, vor Gericht - einfach überall. Ich erkenne es an, dass Ferrari die größte Marke innerhalb der Formel 1 ist."

"McLaren fällt eine solche Einschätzung nicht leicht", gesteht der Teamchef des achtmaligen Konstrukteursweltmeisters aus Woking, "aber es ist eine Tatsache. Wir sind aus Markensicht die Nummer zwei. In 50 Jahren sind wir womöglich größer als Ferrari, aber derzeit respektiere ich die Bedeutung von Ferrari für die Formel 1."

Mit Blick auf die Zukunft der Formel 1 hält Whitmarsh eine Existenz der Teams ohne den Weltverband FIA für wahrscheinlicher als eine ohne Bernie Ecclestone. "Bernie ist der zentrale Baustein", stellt der FOTA-Chef klar, "aber ohne Ferrari, ohne McLaren wäre der Sport um einiges ärmer." Ein Deal zwischen Ecclestone und den Teams ohne das Eingreifen des Weltverbands wäre laut Whitmarsh denkbar, "aber warum sollten wir das tun? Ich hoffe, dass es ein Concorde-Abkommen geben wird, das uns alle zusammenbringt, denn derzeit gibt es nur individuelle Abkommen."

"Das Concorde-Abkommen regelt die Belange zwischen drei Parteien", erklärt Whitmarsh: "Den Teams, dem Inhaber der kommerziellen Rechte und der FIA. Es war nie perfekt, aber es ist ein Muster, bei dem wir sehr genau aufpassen müssen, dass wir es nicht zu früh aufgeben. Wir sollten dieses Instrument auch in Zukunft nutzen."