• 19.04.2013 18:27

  • von Roman Wittemeier

Whitmarsh: "Geben Titelkampf noch nicht auf"

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh sieht noch Chancen auf den Gewinn der Meisterschaft - Ferrari 2012 als bestes Beispiel für eine erfolgreiche Aufholjagd

(Motorsport-Total.com) - McLaren orientiert sich am Vorbild Ferrari. Das hat es in den vergangenen Jahren sicherlich nie in dieser Form gegeben, aber 2013 ist dies nötig. Die Briten sind schlecht in die Saison gestartet, müssen nun eine gewaltige Aufholjagd gestalten. Ferrari hatte im vergangenen Jahr vorgemacht, wohin eine konsequente Weiterentwicklung führen kann. Die Italiener und ihr Startpilot Fernando Alonso waren ab dem Sommer wieder dick im Geschäft.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh

Hat schon glücklichere Situationen erlebt: McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh Zoom

"Man gibt sich nie zufrieden - egal, wie der Leistungsstand gerade ist", sagt McLaren-Teamchef Whitmarsh über den Druck, der auf seiner Mannschaft lastet. "Wir hatten natürlich einen schwierigen Starts ins Jahr. Die Performance stimmt nicht und vor allem Australien war hart für uns. Seither war es schwierig, deutliche Fortschritte zu machen. Es gibt keine Tests und die ersten Rennen folgen dicht aufeinander", erklärt er. In Woking wird intensiv an Verbesserungen gearbeitet, immer wieder kommen neue Teile.

"Wenn wir mit dem Auto aus der Garage rollen, ist es stets ein weiteres Experiment. Wir sammeln Daten und probieren Dinge aus. Kleine Fortschritte gab es. Aber es ist für uns und die Fahrer natürlich noch nicht genug. Wir legen etwas zu und wir verstehen gewisse Dinge immer besser", so Whitmarsh. In Bahrain dürfe man von seinem Team keine großen Sprünge erwarten, so der Teamchef. Erst beim Europaauftakt in drei Wochen könne ein guter Fortschritt gelingen.

Titelkampf noch nicht aufgegeben

"Wir arbeiten natürlich unter Hochdruck an unserem umfassenden Updatepaket für Barcelona. Es ist wichtig, dass uns dann ein großer Schritt gelingt", sagt der Brite vor dem vierten Rennen der Saison. "Bis dorthin machen wir das, was echte Racer tun: Wir versuchen, aus unseren Möglichkeiten in den Rennen das Beste herauszuholen. Wir müssen versuchen, möglichst viele Punkte aus diesen ersten vier Rennen des Jahres mitzunehmen."

In der Konstrukteurswertung hat McLaren (14 Punkte) den Anschluss an die Spitze (Red Bull hat 78 Zähler) verloren. "Man darf den Kampf um Titel doch nicht nach drei oder vier Rennen schon aufgeben", erklärt Whitmarsh selbstbewusst. "Ferrari hat im vergangenen Jahr tolle Arbeit geleistet und uns allen gezeigt, wie sich das Blatt wenden kann. Die hätten beide Titel holen können. Es gibt immer hohe Hürden, aber so ist das im Motorsport - deswegen sind wir dabei."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Bahrain, Freitag


"Im Moment wollen wir unser Auto verstehen und es besser machen. Wenn wir mal so weit sind, dass wir Rennen gewinnen, dann machen wir uns über Titelchancen Gedanken", sagt Whitmarsh. "Derzeit arbeiten wir im Hier und Jetzt. Es gilt, das Beste aus diesem Wochenende zu machen. Die Strecke ist schwierig für uns, weil sie sehr auf das Heck geht. Traktion ist gefragt. Das war bislang eine unserer Schwächen. Es war vorher klar, dass wir es hier schwer haben werden. Aber wir kämpfen."