• 31.10.2011 16:19

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Whitmarsh: "Für Jenson tut es mir leid"

Jenson Button verpasst den Sieg in Indien nur knapp, Lewis Hamilton hat wieder eine Kollision: Die Bilanz von Teamchef Martin Whitmarsh

(Motorsport-Total.com) - Bei McLaren hat sich Jenson Button in diesem Jahr deutlich besser präsentiert als sein hoch eingeschätzter Teamkollege Lewis Hamilton. Der Champions von 2009 nutzte alle seine Chancen, der Weltmeister von 2008 war seine Möglichkeiten oft im Rahmen von wilden Attacken ins Kiesbett. Am vergangenen Wochenende in Indien gab es das für 2011 typische McLaren-Bild: Button war schnellster Verfolger von Sieger Sebastian Vettel, Hamilton rieb sich imn Zweikampf mit Felipe Massa auf.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh (Teamchef), Jenson Button

Starker Pilot, stolzer Teamchef: Jenson Button und Martin Whitmarsh

"Für Jenson tut es mir ein bisschen leid. Er hat einen unglaublich starken Start hingelegt, sich auf Platz zwei gekämpft. Anschließend hat er sich wunderbar gegen Mark Webber verteidigt", sagt Teamchef Martin Whitmarsh. "Nachdem er sich Mark vom Leib gehalten hatte, konnte er eine kleine Lücke herausfahren, anschließend seine Reifen schonen. Im weiteren Verlauf des Rennens hat er nicht einen einzigen Fehler gemacht. Letztlich fehlten auf dem Zielstrich nur 2,5 Sekunden auf Sebastian."

"Man muss aber ehrlich zugeben, dass uns Sebastian wieder einmal überlegen war", fügt der Brite schnell noch hinzu. "Jenson hat das Beste aus der Situation gemacht. Er ist ein fantastisches Rennen gefahren. Er ist fahrerisch enorm stark." Nach kurzer Bedenkzeit huscht ein Lächeln über das Gesicht des McLaren-Teamchefs: "Das war die positive Geschichte, über die in den Medien berichtet wird. Die andere Story ist Lewis..."

Hamilton traf im Indien-Grand-Prix bei einem Überholversuch wieder einmal auf seinen speziellen Freund Massa: Kollision, Frontflügel defekt. "Felipe steht in seinem Team unter Druck und Lewis spürt ebenfalls Druck, weil Jenson in diesem Jahr so dermaßen gut fährt", sagt Whitmarsh. "Das erste Ziel eines jeden Rennfahrers ist es, seinen Teamkollegen zu schlagen. Da bilden Lewis und Jenson keine Ausnahme. Jenson hat gerade einen tollen Lauf und Lewis ist immer noch der starke Racer, der von niemandem geschlagen werden möchte. Erst recht nicht von Jenson."

"Außerhalb des Cockpits haben die beiden wirklich eine herausragend gute Beziehung", lobt der Teamchef die Zusammenarbeit seiner beiden Schützlinge. "Das ist keine Show, die Harmonie ist absolut echt. Aber dennoch möchte Lewis nicht von Jenson geschlagen werden. Das muss auch so sein. Alles andere wäre mir nicht geheuer. Ich möchte, dass er versucht, Jenson zu schlagen - ebenso möchte ich, dass Jenson versucht, Lewis zu packen."