• 18.04.2011 10:48

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Whitmarsh fordert mehr Formel-1-Promotion

FOTA-Chef Martin Whitmarsh sieht erklärbare Gründe hinter einigen Formel-1-Grand-Prix vor Geisterkulisse - USA sollen wachgerüttelt werden

(Motorsport-Total.com) - Stell dir vor, es kommt die Formel 1 - und niemand geht hin. Ganz so extrem ist die Situation in der Königsklasse noch nie gewesen, dennoch hat man schon Austragungsorte erlebt, wo Tribünen mit Werbeplakaten abgedeckt wurden, damit die vielen freien Plätze nicht auffallen. In China war das der Fall, am kommenden Rennplatz in der Türkei ebenfalls.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh (Teamchef)

Martin Whitmarsh möchte sich für eine bessere Renn-Promotion einsetzen

"Wir gehen oft in Länder, wo die Formel 1 nicht sonderlich bekannt ist. Dass es dort manchmal nicht richtig gut ankommt, das muss man uns allen gemeinsam ankreiden", sagt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh, der gleichzeitig Vorsitzender der Teamvereinigung FOTA ist.

"Wir sind nicht gut darin, unseren Sport vor Ort entsprechend darzustellen und zu promoten. Wenn man beispielweise das mangelnde Interesse in China sieht, dann ist völlig klar, dass wir noch mehr machen müssen", sagt der Brite. "Wenn man in der Innenstadt von Schanghai nach Hinweisen auf das Formel-1-Rennen sucht, dann wird es schwierig, da irgendetwas zu finden."

Diese Tatsache ist für Fans oft schwer zu verdauen. Die Frage: Warum Rennen in Fernost vor kaum Publikum, wenn Schauplätze wie Silverstone nicht nur Tradition bieten, sondern auch volle Tribünen? "Das Zusammenspiel mit dem Inhaber der kommerziellen Rechte muss diesbezüglich optimiert werden, damit es in Zukunft besser läuft", sagt Whitmarsh und will das Thema auf die FOTA-Liste setzen.¿pbvin|512|3603||0|1pb¿

"Wir können uns glücklich schätzen, dass wir weltweit immer noch eine so tolle Aufmerksamkeit genießen. Trotzdem: Wir müssen an den neuen Schauplätzen mehr Werbung machen", betont der McLaren-Teamboss noch einmal. Dass man in drei Wochen in der Türkei wohl wieder vor leeren Rängen gastieren wird - daran hat man sich gewöhnt. In den USA muss die Formel 1 aber endlich ein Erfolg werden.

Um die Fans 2012 nach Austin zu locken, soll die Formel 1 den US-amerikanischen Weg gehen. Viel Show, viel Tamtam im Vorfeld. "Die USA brauchen die Formel 1 nicht, sondern wir brauchen die USA", sagt Whitmarsh. "Wenn wir annehmen, dass man uns dort sehnsüchtig und mit offenen Armen empfängt, dann liegen wir falsch. Wir müssen mehr machen."