Whitmarsh: Besorgt und zuversichtlich
Bei McLaren-Mercedes weiß man, wie verheerend ein Ausfall für die WM-Chancen sein kann, ist gleichzeitig aber guten Mutes, dass alles gut wird
(Motorsport-Total.com) - Die Aufgabe für Lewis Hamilton im Titelfinale 2008 sieht einfacher aus, als sie es ist. Zwar muss der Engländer nur Fünfter werden, um sich seinen ersten WM-Titel zu sichern. Doch gerade ein Ausfall könnte alle Träume vernichten. Umso verstärkt wurde der Fokus bei McLaren-Mercedes auf die Zuverlässigkeit gerichtet. Garantieren kann aber auch McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh nichts.

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Martin Whitmarsh erwartet einen mit Spannung geladenen Sonntagnachmittag
"Wenn ich sagen würde, dass sich wegen der Zuverlässigkeit niemand Sorgen machen würde, dann entspräche das nicht ganz der Wahrheit", erklärte er. "Es ist eine Sorge. Aber was immer auch passiert, wir wollen uns am Sonntagabend gegenseitig in die Augen schauen und sagen können, dass wir alle getan haben, was wir konnten. Hoffentlich dann auch mit dem richtigen Ergebnis."#w1#
Mögliche Schwachstellen habe man zuvor aussortiert und die Vorbereitungen auf das Wochenende in São Paulo verliefen fast übertrieben penibel. "Wir haben das auf dem höchstmöglichen Niveau durchgeführt", fuhr er fort. "Die Anspannung ist groß, aber wir wollen ein ehrliches Rennen mit einer guten Zuverlässigkeit. Und dafür wurde sehr viel Energie investiert."
Doch auch die Entwicklung am MP4-23 ging weiter. So wird das Team in Brasilien unter anderem mit einem neuen Heckflügel ausrücken. "Wir haben natürlich auch Arbeit in die Verbesserung investiert; wir werden uns nicht einfach zurücklehnen und abwarten", stellte Whitmarsh klar. "Wir müssen weiter angreifen, denn gerade diese Saison ist sehr umkämpft."
"Wir müssen dieses Rennen aber nicht gewinnen, um die Fahrer-Weltmeisterschaft zu holen", fügte er an. "Es kann ohnehin viel passieren. Die ersten Kurven werden aufregend werden, das Wetter kann eine Rolle spielen. Am Sonntagnachmittag wird eine Spannung in der Luft liegen - zumindest bei McLaren und Ferrari."
Die Ziele wird man nicht aus den Augen verlieren, denn in São Paulo wird nicht nur der Fahrertitel entschieden. Die elf Punkte Rückstand, die McLaren-Mercedes in der Herstellerwertung momentan auf Ferrari hat, sind nicht sonderlich leicht aufzuholen, aufgegeben hat man im "silbernen" Lager aber nicht. "Wir können hier mit mindestens einem Titel abreisen, vielleicht auch mit zwei", so Whitmarsh.

