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Whiting verteidigt Safety-Car-Regel

Die seit dieser Saison veränderte Safety-Car-Regel funktionierte nicht immer einwandfrei, FIA-Rennleiter Charlie Whiting möchte aber an ihr festhalten

(Motorsport-Total.com) - Seit dieser Saison greift in der Formel 1 die neue Regel, dass sich Fahrzeuge mit Rundenrückstand im Falle einer Safety-Car-Phase zurückrunden dürfen. Hintergrund ist, dass man auf diese Weise das Feld in Formation bringen möchte, ohne beim Restart störende Nachzügler mitten in der Spitzengruppe zu haben, die a) Spannung rauben und b) ein Sicherheitsrisiko darstellen können.

Titel-Bild zur News: Safety-Car

Safety-Car-Phase: Die Nachzügler sollen sich weiterhin zurückrunden dürfen Zoom

Die Premiere beim Saisonauftakt in Melbourne ging gleich einmal daneben, weil Timo Glock und Co. Schwierigkeiten damit hatten, von den vor ihnen klassierten Konkurrenten durchgelassen zu werden. Kimi Räikkönen etwa habe sich "ganz überrascht am Funk gemeldet, dass während der Safety-Car-Phase plötzlich Autos an ihm vorbeifahren wollten", gab Lotus-Teamchef Eric Boullier damals zu. Das Prozedere musste dem "Iceman" während des Rennens erklärt werden.

Räikkönen war aber keineswegs ein Einzelfall, und das schwierige Zurückrunden ist auch nicht der einzige Grund für die Skepsis bei manchen. Denn selbst wenn die Nachzügler einmal am Safety-Car vorbei sind, müssen sie ja wieder von hinten zum Feld aufschließen. Das zwingt sie dazu, ein höheres Tempo zu gehen. Die FIA sieht darin aber kein Risiko, "denn wir informieren die Streckenposten, wenn sich die Autos zurückrunden dürfen", erklärt Rennleiter Charlie Whiting.

"Wenn dann noch Aufräumarbeiten zu erledigen sind, stellen wir sicher, dass die Streckenposten aus dem Weg gehen, wenn diese Autos vorbeifahren. Es sollte wirklich kein Problem sein, wenn es ordentlich gemacht wird", winkt der FIA-Mann ab. "Für die Fahrer, die sich zurückrunden, besteht ja auch kein Anlass, voll zu fahren, denn solange sie nicht wieder zum Feld aufgeschlossen sind, holen wir das Safety-Car sowieso nicht rein."


Das Safety-Car der Formel 1

Allerdings räumt er ein, dass es immer Ausnahmen von der Regel geben kann: "Zum Beispiel hatte Pedro (de la Rosa; Anm. d. Red.) in Singapur ein Problem", schildert Whiting. "Ich bat den Teammanager darum, etwas zu unternehmen, aber er sagte, Pedro kann nicht schneller fahren, weil er ein Problem hat. Also konnten wir nicht länger warten, weil es sonst noch einmal zwei oder drei Runden länger gedauert hätte."

Und zu lange Safety-Car-Phasen kommen den TV-Stationen nicht gelegen. Zwar bieten sich Unterbrechungen des Renngeschehens grundsätzlich an, um in die Werbung zu gehen, aber wenn Safety-Car-Phasen scheinbar ohne Grund zu lange dauern, wie das etwa in Valencia der Fall war, dann regt sich Kritik. Beim Grand Prix von Europa war die Strecke längst freigegeben, aber man musste noch warten, bis die Überrundeten wieder aufgeschlossen hatten...