Whiting kontert Ferrari: "Habe sie drei Mal verwarnt"
Rennleiter Charlie Whiting kann den Ärger Ferraris über Fernando Alonsos Durchfahrtsstrafe nicht nachvollziehen, da er die Italiener vorgewarnt hatte
(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali gab nach dem Rennen in Silverstone zu Protokoll, dass sich sein Rennstall mittlerweile durch die FIA verfolgt fühlt. Nicht nur, dass seiner Ansicht nach die Verteilung der Strafen ungerecht sei, die Rennkommissare lassen sich bei ihren Entscheidungen viel zu lange Zeit. Der erneute Ärger kochte auf, nachdem Fernando Alonso in Silverstone eine Durchfahrtsstrafe erhielt. Laut den Stewards, angeführt von Nigel Mansell, hatte der Spanier den Renault-Piloten Robert Kubica unrechtmäßig überholt.

© xpb.cc
Whiting setzte sich sofort nach dem Zwischenfall mit Ferrari in Verbindung
Alonso hatte während des Überholvorgangs nämlich die Strecke verlassen und abgekürzt. Und bis auf Ferrari konnte sich jeder Experte mit dem Urteil der Rennkommissare anfreunden. Ferrari ist allerdings der Meinung, Alonso hätte durch dieses Manöver keinen Vorteil gehabt. Domenicali meinte zudem, die Stewards hätten sein Team erst mehrere Runden später aufgefordert, Kubica vorbeizulassen, um einer Strafe zu entgehen. Zu diesem Zeitpunkt hatten die technischen Probleme am Wagen des Polen aber bereits begonnen, wodurch dieser schon sehr weit zurücklag und sich die Roten deshalb querlegten.#w1#
Rennleiter Charlie Whiting allerdings hat eine andere Sicht der Dinge, welche Ferraris Aussagen in ein anderes Licht rücken. "Ich habe Ferrari drei Mal mitgeteilt, dass sie Kubica meiner Meinung nach wieder vorbeilassen sollten. Und ich habe ihnen das sofort nach dem Manöver gesagt. Ich habe ihnen per Funk empfohlen, die Positionen zu tauschen, damit die Stewards hier nicht zu intervenieren brauchen", erklärte der Rennleiter gegenüber 'Autosprint'.
Ferrari war sich allerdings keiner Schuld bewusst und missachtete die Empfehlung Whitings. "Bei der dritten Aufforderung meinten sie, Kubica sei nun zu weit weg, um ihn wieder vorbeizulassen", beschrieb der Rennleiter die Situation, der Ferraris Wut auf die Rennkommissare nicht nachvollziehen kann: "Es stimmt nicht, dass sich die Stewards mit ihren Entscheidungen zu lange Zeit lassen. Für uns waren die Fakten eindeutig: Alonso hat sich durch das Abkürzen der Strecke einen Vorteil verschafft."

