• 11.07.2010 20:54

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Domenicali: "Wir müssen einfach cool bleiben"

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali ist sicher, dass sein Team bald wieder in die Erfolgsspur zurückfindet: "Wir dürfen nicht emotional reagieren"

(Motorsport-Total.com) - Nach einem Debakel in Valencia war Ferrari auch in Silverstone nicht vom Glück verfolgt. Felipe Massa wurde durch einen Schaden zurückgeworfen, Fernando Alonso stand erneut im Zentrum einer strittigen Debatte. Der Spanier hatte sich außerhalb der Rennstrecke an Robert Kubica vorbei gepresst und dafür später eine Durchfahrtsstrafe erhalten. "Fernando hat Robert angegriffen, weil er viel schneller war. Er ging dabei natürlich recht aggressiv zur Sache", sagt Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa, Fernando Alonso

Leidensgenossen: Felipe Massa und Fernando Alonso haben im Moment Pech

"Wir haben die Sache dann mit der Rennleitung diskutiert. Als sich die Herren dann dazu entschlossen, dass Fernando seine Position zurückgeben soll, lag Robert bereits deutlich zurück", so der Italiener. Das Problem in jener Situation: Kubica hatte einen Schaden am Antrieb und rollte nur noch langsam. "Wenn man wirklich einen großen Vorteil durch das Abkürzen hat, dann lässt man sich sofort wieder zurückfallen. Wir waren aber der Ansicht, dass es in diesem Fall nicht so war. Deswegen hat er den Platz gehalten."#w1#

"Ich wünsche mir einfach, dass man seitens der Rennleitung etwas schneller Hinweise gibt", sagt Domenicali, der keinerlei Parallelen zur heiß diskutierten Strafe von Lewis Hamilton in Spa-Francorchamps 2008 sieht. "Natürlich ist die Strafe hart. Aber manchmal läuft es eben auch mal gegen dich. Wir müssen jetzt cool bleiben. Wir müssen uns an den Fakten orientieren. Und die zeigen, dass unser Auto einen deutlich Schritt nach vorne gemacht hat."

Domenicali bleibt in unruhigen Zeiten vergleichsweise locker. "Nach so viel schlechten Momenten wird auch mal wieder Glück kommen. Vielleicht kommen wir dann mal an allen anderen vorbei", so der Teamchef der Roten. Klar ist: Alonso wäre niemals in die Situation gegen Kubica gekommen, wenn der Spanier einen besseren Start hinbekommen hätte. Nur dadurch lag er zurück und musste sich konsequent wieder nach vorne kämpfen.

"Die Starts müssen wir uns nochmal genau anschauen, ohne Zweifel", so Domenicali. "Wenn man es sich anschaut, dann erkennt man, dass viele Leute auf der schlechteren Linie bessere Starts hatten. Wir müssen schauen, warum das so war und was wir in Zukunft ändern können. Bisher hatten wir immer gute Starts. Wir müssen das jetzt erst einmal verstehen."

"Wir müssen an uns glauben, an unsere Fahrer, an die Leute in der Fabrik in Maranello. Es werden bessere Zeiten kommen", gibt sich Domenicali zuversichtlich. "Bisher haben wir nicht die Punkte geholt, die wir verdient gehabt hätten. Das ist schade, wir sind deswegen auch enttäuscht. Die positive Seite ist die, dass man deutlich sehen kann, dass unser Auto im Bereich Performance erheblich besser geworden ist. Das ist das schöne Zeichen, das wir von diesem Wochenende wahrnehmen. Wir sind gut dabei."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Großbritannien


"Es gab eben nur üble Umstände. Wir müssen nun weiterhin stark auftreten. Außerdem dürfen wir trotz des Drucks nicht zu emotional agieren. Wenn wir locker bleiben, dann werden wir noch die Ergebnisse holen, die wir eigentlich verdient haben", meint der Italiener, der den Titel noch für möglich hält. "Man muss sich mal an 2007 erinnern. Damals lagen wir auch lange Zeit teilweise erheblich zurück. Es ist noch lange nicht vorbei. Wir müssen positiv in die Zukunft schauen."

Im Gegensatz zu McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh ist Domenicali nicht der Hoffnung, dass Ferrari durch die Streitereien im Red-Bull-Team profitieren könnte. "Ich denke, wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren, damit wir für uns das Maximum herausholen können. Ich will mich lieber nicht zur Situation in anderen Teams äußern. Das ist nicht meine Aufgabe. Ich bin dafür angestellt, damit die Situation bei Ferrari in Zukunft besser sein wird als sie heute war."

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