Wetter vereitelte Michael Schumachers Pole
Das Wetter war im Qualifying zum Großen Preis von Belgien nicht auf der Seite von Ferrari - Michael Schumacher dennoch Zweiter
(Motorsport-Total.com) - Das Vor-Qualifying machte deutlich, wie gut Ferrari im Nassen ist. Zwar musste der Weltmeister als Erster auf die Strecke, hatte also die schlechtesten Bedingungen, dennoch nahm er seinen Gegnern teilweise mehrere Sekunden ab. Im Qualifying wendete sich das Blatt zugunsten von Renault, die mit dem Wetter mehr Glück hatten. Als die Ferrari-Piloten als letzte Fahrer auf die Strecke gingen, regnete es wieder stärker. So reihte sich Schumacher mit 0,072 Sekunden Rückstand als Zweiter ein, was ihn aber wohl kaum am Sieg hindern dürfte. Teamkollege Rubens Barrichello war auf ähnlichem Niveau unterwegs, verbremste sich jedoch in der letzten Schikane und wurde so mit 1,943 Sekunden Rückstand nur Sechster.#w1#

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Michael Schumacher mit seinem Renningenieur Chris Dyer
Michael Schumacher: "Die Wetterbedingungen bedeuteten, dass die Session eine Art Lotterie wurde, da wir den letzten Regenschauer nicht erwartet hatten. Ich kann glücklich sein, dass ich auf dem zweiten Platz in der ersten Reihe stehe, bedenkt man die Konditionen, unter denen ich fahren musste. Was meine Runde angeht, so kämpfte ich oben auf dem Hügel ein wenig bei der Einfahrt in Kurve 5. Ich denke, dass ich die meiste Zeit in der letzten Schikane verlor, da ich dort nicht genügend Traktion beim Herausbeschleunigen hatte, aber ich beschwere mich nicht. Auf uns kommt morgen eine große Herausforderung zu, denn wir wissen, dass die Renault sehr gut starten. Aber wir haben auch sehr gute Starts gehabt, ich denke also, dass wir im Rennen konkurrenzfähig sein können."
Rubens Barrichello: "Alles verlief ziemlich gut, abgesehen davon, dass es ein wenig mehr Regen gab, als die letzte Gruppe von fünf Autos auf die Strecke ging. Die letzte Kurve hat mich rausgeworfen, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass die Reifen ein wenig Leistung verlieren und ich aus diesem Grund vorsichtig war. Ich hatte Übersteuern und bin ins Rutschen geraten, ich nehme deshalb an, dass ein Platz in den Top 6 nicht so schlecht ist, wenn man einen Fehler macht. Es war ein wenig ein frustrierender Tag, aber ich bin für morgen optimistisch. Es ist mir egal, ob es morgen nass oder trocken ist, da die Bedingungen für alle gleich sind, auch wenn mein Auto mehr für trockene als für nasse Bedingungen abgestimmt ist, da wir morgen trockenere Bedingungen erwarten."
Ross Brawn, Technischer Direktor: "Dass wir angesichts dieser Bedingungen immer noch um die Pole Position gekämpft haben, ist ein gutes Ergebnis. Ich denke nicht, dass es ein Problem sein wird, dass wir morgen als Zweite in der Startaufstellung stehen, denn eine saubere Linie wird sich beim Start noch nicht gebildet haben. Wir haben ein gutes Trockensetup und wir gehen davon aus, dass wir ein trockenes Rennen haben werden. Es ist schade, dass Rubens ein kleines Problem am Ende seiner Runde hatte, damit liegt nun mehr Arbeit vor ihm. Wir haben Michael sogar angewiesen, vorsichtig zu sein, nachdem Räikkönen und Rubens fast von der Strecke flogen. Er ist daher im letzten Sektor sehr vorsichtig gewesen. Ich denke, dass wir morgen in einer starken Position sein werden, denn wir fuhren heute mit einem Trockensetup."
Jean Todt, Rennleiter: "Das wechselhafte Wetter hat den Ausgang des Qualifyings ganz sicher beeinflusst. Wir waren besorgt, dass es am Ende vielleicht noch heftiger regnen würde, und genau das trat auch ein. So war es uns unmöglich, besser abzuschneiden. Der Regen ermöglichte es uns nicht, das Maximum aus unserem Paket zu holen. Aber die Bridgestone-Reifen waren wieder exzellent. Daher können wir uns auch nicht beschweren. Für morgen wird ein trockenes Rennen erwartet und ich glaube, dass wir konkurrenzfähig sein werden. Wir werden den 700. Grand Prix von Ferrari bestreiten, den Konstrukteurstitel haben wir bereits in der Tasche und Michael hat die Chance, mit dem fünften Fahrertitel in Folge seinen siebten WM-Titel zu holen. Alles steht bereit, damit wir glücklich und zufrieden sein werden, und motiviert und entschlossen sind wir ohnehin."

