Trulli mit Wetterglück in Belgien auf Pole Position

Weil er im spannenden Regen-Qualifying die besten Bedingungen hatte, sicherte sich Jarno Trulli die Pole vor Schumacher

(Motorsport-Total.com) - Nach der Farce vom Vormittag, als es nur 13 Minuten Freies Training im Regen gab, kam es heute Nachmittag in Spa-Francorchamps zum ersten nassen Qualifying dieser Saison - und in dem sorgte Renault-Pilot Jarno Trulli mit Bestzeit für eine Bombenüberraschung. Favorit Michael Schumacher (Ferrari) musste sich mit Platz zwei begnügen.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli unterwegs zur tollen Pole Position im Regen von Spa

Der Weltmeister, im Vor-Qualifying noch mit Abstand am schnellsten und wegen des Bridgestone-Reifenvorteils im Regen klar favorisiert, fuhr die besten Zwischenzeiten, bremste auf seiner schnellen Runde aber die Bus-Stop-Schikane zu verhalten an und verpasste so die Pole Position um 0,072 Sekunden. Freilich hatte Schumacher das Pech der schlechtesten Bedingungen, denn just bei ihm und Barrichello regnete es am stärksten.#w1#

Barrichello nach bester Zwischenzeit im Abseits

Der Ferrari-Teamkollege des Deutschen landete auf dem sechsten Platz, hatte 1,943 Sekunden Rückstand und lag ebenfalls bis in den letzten Sektor hinein auf Pole-Kurs, ehe er in der Bus-Stop-Schikane den Bremspunkt versäumte und von der Strecke abkam. So war der Weg frei für Trulli: Bei während seiner Runde guten Bedingungen und mit Intermediate-Michelins pokerte der Italiener goldrichtig - 1:56.232 reichten für ganz vorne.

Trullis Teamkollege Fernando Alonso landete mit 0,454 Sekunden Rückstand - ebenfalls auf Intermediates - auf dem dritten Platz, gefolgt von David Coulthard (McLaren-Mercedes/+ 1,758), der mit mehr als 290 km/h als Schnellster in Eau Rouge jede Menge Herz bewies. Giancarlo Fisichella (Sauber-Petronas/+ 1,808) profitierte trotz nicht idealer Verhältnisse auch im zweiten Durchgang von den Bridgestone-Reifen und wurde Fünfter.

Mark Webber (Jaguar-Cosworth/+ 2,497) als Siebenter, Felipe Massa (Sauber-Petronas/+ 2,776), Olivier Panis (Toyota/+ 3,320) und Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes/+ 3,403) vervollständigten die Top 10, unmittelbar vor Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams/+ 3,449) und Jenson Button (BAR-Honda/+ 4,005). Button verlor am meisten Zeit im Mittelabschnitt, genau wie fast alle Michelin-Piloten, und verpasste daher die Top 10 recht klar.

Klien und Heidfeld konnten heute nicht überzeugen

Nicht überzeugen konnte Christian Klien nach solidem Vor-Qualifying im zweiten Jaguar mit 5,014 Sekunden Rückstand, dennoch reichte es zum 13. Startplatz - noch vor BMW-Williams-Mann Antonio Pizzonia (+ 5,215). 16. wurde nach nicht ganz geglückter Runde Nick Heidfeld (Jordan-Ford/+ 6,413), 17. und 18. die beiden Minardi-Piloten Gianmaria Bruni und Zsolt Baumgartner. Giorgio Pantano (Jordan-Ford/+ 7,601) klassierte sich an 19. Position.

Pech hatte der zweite Toyota-Pilot, Ricardo Zonta, der im Vor-Qualifying im Mittelsektor von der Strecke abgekommen ist und dabei seinen Heckflügel beschädigte, und in der Entscheidung mit stumpfen Pfeilen kämpfen musste, nachdem schon vor Eau Rouge ein Gurney-Flap des Heckflügels wegbrach. Daraufhin fuhr er nur noch seine Runde durch, mit 7,663 Sekunden Rückstand blieb ihm aber nur der 20. und letzte Platz.

Entschieden hat heute im Regen von Spa nicht nur der Wettergott, sondern vor allem der Reifenkrieg - die Michelin-Piloten konnten im ersten und letzten Sektor gut mithalten, hatten aber im kurvenreichen Mittelabschnitt nicht die geringste Chance gegen die Bridgestones. Für das morgige Rennen ist daher nur Spannung zu erwarten, falls es - wie die Meteorologen vorhersagen - den ganzen Nachmittag über trocken bleibt. Michael Schumacher bleibt aber klarer Favorit.