• 09.06.2007 12:05

  • von Fabian Hust

Wenn die Strecke noch reifen muss

Die Formel-1-Teams kämpften am Freitag mit der "grünen" Strecke, denn Staub und der fehlende Gummi setzte den Reifen zu

(Motorsport-Total.com) - Auf einer schnellen Strecke wie Montréal den Teams die gleichen Reifen zur Verfügung zu stellen wie in Monte Carlo wäre vor ein paar Jahren noch ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Doch heute ist das möglich - den Einheitsreifen sei Dank. Die Gummiwalzen sind nicht mehr am Limit und so universeller einsetzbar.

Titel-Bild zur News: Bridgestone-Reifen

Die Teams befürchten bei der super-weichen Reifenvariante Graining

Nichts hat sich aber in Bezug auf die Probleme geändert, wenn die Strecke "grün" ist, wie es so schön heißt. Das Problem gibt es gerade auf Kursen, die keine permanenten Rennstrecken sind oder sogar vom öffentlichen Straßenverkehr genutzt werden. Die Autos müssen zunächst den feinen Staub aus den Poren des Asphalts saugen. Dieser wird ersetzt durch Gummiabrieb. Erst dann steht die Basis für eine griffige Rennstrecke.#w1#

"Wir haben hier die weichen und die super-weichen Reifen dabei, also die gleichen wie in Monaco", so Jacky Eeckelaert, Technischer Direktor des Honda-Teams. "Wie sich die Reifen verhalten, hängt von den Streckenbedingungen ab. Am Morgen war die Strecke extrem grün, ich denke, dass alle Probleme mit dem Einlenken hatten, sogar mit dem Prime-Reifen, der weich ist, schon gar nicht zu sprechen vom super-weichen Reifen."

"Die Streckenbedingungen ändern die Art und Weise, wie du einen Reifen verwenden kannst. Wenn es nicht regnet - oder nicht allzu stark - werden wir am Samstagmorgen eine weitere Entwicklung der Strecke sehen. Wir müssen dann schauen und auf dieser Basis eine Entscheidung fällen, wie wir die Reifen verwenden."

Auch Pat Symonds, Technischer Direktor des Renault-Teams, sprach nach dem Freien Training von "extremen Graining": "Hier in Kanada haben wir oft echtes Graining und das macht die Leistung des Autos wirklich kaputt. Man hofft, dass dies im Verlauf des Wochenendes besser wird, aber ich denke, dass wir über Nacht etwas Regen erwarten müssen. Dann wäre es schwierig, mit dem super-weichen Reifen im Rennen umzugehen."

Die Teams müssen in diesem Jahr im Rennen bekanntlich beide Reifentypen mindestens einmal einsetzen, was zu außergewöhnlichen Strategien führen könnte, wenn einer (oder sogar alle) der Pneus nicht richtig funktioniert: "Das ist ein sehr interessanter Parameter der Strategie", so Willy Rampf, Technischer Direktor des BMW Sauber F1 Teams. "Man muss sich dann entscheiden, welcher der beiden Reifen das kleinere Übel ist..."