• 01.08.2005 14:01

Weltmeisterschaft: Alles wieder offen - oder doch nicht?

Im Titelrennen sieht es für Fernando Alonso weiterhin sehr gut aus, seine Konkurrenten haben aber wenigstens wieder Hoffnung geschöpft

(Motorsport-Total.com/sid) - Sie wurden schon verhöhnt und verspottet - doch jetzt träumen Weltmeister Michael Schumacher und Ferrari urplötzlich wieder vom Formel-1-Titel: "Wenn ab jetzt alles perfekt läuft, ist der Titel noch nicht verloren", sagte Ferrari-Teamchef Jean Todt nach Schumachers zweitem Platz in Ungarn.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Seit Monaco hat Michael Schumacher von allen am meisten Punkte gesammelt

Noch hat Schumacher 32 Punkte Rückstand auf WM-Spitzenreiter Fernando Alonso, doch die Nullnummer des Renault-Piloten in Budapest macht den Verfolgern vor der dreiwöchigen Sommerpause wieder Mut. Sechs Grand Prix stehen in dieser Saison noch auf dem Programm, sechs Rennen, in denen maximal 60 Punkte zu holen sind - die Jagd auf Alonso ist eröffnet.#w1#

Räikkönen: "Chance ist wieder viel besser geworden"

"Unsere Chance ist wieder viel besser geworden. Jetzt gilt es, den Abstand weiter zu verringern. Wir werden alles tun, um Fernando abzufangen", sagte auch Ungarn-Sieger Kimi Räikkönen mit neuem Selbstvertrauen. Der "Silberpfeil"-Star liegt als Zweiter der WM-Wertung vor der Türkei-Premiere der Formel 1 am 21. August in Istanbul nur noch 26 Zähler hinter Alonso zurück.

Der Überraschungsmann ist aber Schumacher: Seit dem Grand Prix von Monaco vor neun Wochen hat der 36-Jährige die meisten WM-Punkte (45) aller Titelanwärter geholt. Nach Budapest ist bei Schumacher auch der alte Kampfgeist zurückgekehrt: "Das Wort Urlaub wird bei mir jetzt ganz klein geschrieben. Im Kopf und körperlich hat schon die Vorbereitung auf den Großen Preis der Türkei begonnen", meint der siebenmalige Weltmeister.

Von Montag bis Donnerstag steigt Ferrari-Testpilot Luca Badoer in Monza in den F2005-Boliden: "Zuletzt haben wir große Fortschritte gemacht. Wenn wir das fortsetzen, dann könnte uns ein starker Saisonendspurt gelingen", sagte Ferrari-Technikchef Ross Brawn.

Italienische Medien stehen wieder voll hinter Schumacher

Die italienischen Medien feierten vor allen Dingen Schumacher: "Er hat frischen Wind in die Formel 1 gebracht. Alle Fahrer merken, dass die WM wieder neu beginnt. Danke Schumacher!", titelte die 'Gazzetta dello Sport' am Montag, während sich der 'Corriere dello Sport' über den "neuen roten Stolz" freute.

Sogar die Führungsetage von McLaren-Mercedes redet Schumacher stark: "Mit Ferrari ist zu rechnen. Wenn sie ihre Leistung stabilisieren, müssen sich alle warm anziehen", prophezeit Mercedes-Sportchef Norbert Haug.

Der in Budapest nur elftplatzierte Alonso, der als jüngster Formel-1-Weltmeister aller Zeiten in die Geschichte eingehen will, hat die Kampfansagen der Verfolger durchaus registriert: "Ich habe sogar bei meinem Vorsprung von 36 Punkten gesagt, dass in der WM noch nichts entschieden ist. Wir müssen weiter hart arbeiten", forderte "Fernando I.", setzte aber wenig später wieder sein Pokerface auf: "Es gibt keinen Grund, unsicher zu werden."