• 31.07.2005 18:43

Ferrari meldet sich mit Platz zwei in Ungarn zurück

Michael Schumacher wurde heute starker Zweiter im Rennen, Barrichello war aber nach einem Zwischenfall in der ersten Kurve chancenlos

(Motorsport-Total.com) - Zwar hat Ferrari in Indianapolis bei nur vier Gegnern auf der Strecke schon einen Sieg gefeiert, doch die Performance heute in Ungarn war wahrscheinlich das Beste, was man 2005 bisher von den Italienern gesehen hat: Michael Schumacher lag lange in Führung und wurde am Ende guter Zweiter, während Rubens Barrichello nach einem Zwischenfall in der ersten Kurve nicht mehr zurück ins Rennen fand und sich mit einer Runde Rückstand auf Rang zehn einnistete.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen vor Michael Schumacher

Die entscheidende Szene: Räikkönen kam vor Michael Schumacher auf die Strecke

"Ich bin zufrieden mit diesem Resultat. Das ist der gerechte Lohn für die harte Arbeit des Teams in den letzten Wochen", sagte Schumacher. "Ich war ziemlich happy mit meiner Pace in der Anfangsphase, denn ich war nicht viel langsamer als Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.), wenn man bedenkt, dass er weniger Benzin an Bord hatte. Leider hat dann die Performance der Reifen abgenommen, auch wenn sie weiter konstant waren. Von da an haben die Boxenstopps entschieden: Wenn ich gleichzeitig mit Kimi oder eine Runde später an die Box gekommen wäre, hätte ich vielleicht gewonnen."#w1#

Das Bruderduell hatte Schumacher fest im Griff

"In der Schlussphase kam mir Ralf (Schumacher; Anm. d. Red.) näher, aber ich achtete vor allem auf meine Reifen und fuhr nur noch so schnell, wie ich unbedingt musste, ihm ihn hinter mir zu halten. Wir haben heute einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Es ist klar, wo wir uns noch verbessern müssen, und wir werden weiterhin daran arbeiten, aber wir haben die Pace im Qualifying und im Rennen gesteigert", ergänzte der Deutsche.

Barrichello war "ein bisschen unglücklich, dass ich in ein großes Gerangel am Ende der Geraden verwickelt wurde", wie er erklärte: "Plötzlich bremste das Paket zusammen und blieb fast stehen, aber auf der Bremse habe ich ein Rad blockiert und ich fuhr ins Heck von Trulli. Es tut mir sehr Leid für das Team, denn wir hatten heute ein viel besseres Auto und einen viel besseren Reifen, obwohl wir uns schon noch steigern können. Ohne den Zwischenfall hätten wir beide Autos auf dem Podium gehabt, denn meine Strategie wäre sehr gut gewesen", bilanzierte der Brasilianer.

Teamchef Jean Todt fiel ein Stein vom Herzen: "Mit Michael haben wir nach einem großartigen Rennen das bestmögliche Resultat erreicht. Am Anfang fuhr er eine beeindruckende Pace, womit er das gestrige Qualifying bestätigt hat - er konnte sich von den Fahrern mit einer höheren Benzinlast locker absetzen. Schade nur, dass unsere Pace auf das gesamte Rennen gesehen noch nicht gut genug ist, um auch um den Sieg zu kämpfen. Ab Halbzeit hatte Michael dasselbe Problem wie in Hockenheim, nämlich abbauende Reifen und Verlust von Grip", so der Franzose.

Todt kündigt weitere Verbesserungen an

"Das Rennen von Rubens wurde am Start durch die Karambolage mit Trulli beeinträchtigt, denn daraufhin musste er an die Box kommen und einen neuen Frontflügel abholen", erklärte er weiter. "Jetzt müssen wir gemeinsam mit unseren technischen Partnern - vor allem Bridgestone und Shell - herausfinden, wie wir die Pace des ersten Renndrittels über die gesamte Distanz konservieren können, ohne im Qualifying Abstriche machen zu müssen."

Von einem "guten Rennen mit Michael" sprach Ross Brawn, der Technische Direktor der Mannen aus Maranello: "Ich glaube nicht, dass für ihn viel mehr drin gewesen wäre", meinte der Brite. "Im ersten Teil des Rennens haben wir so hart es geht gepusht, aber als klar war, dass wir nicht gewinnen können, haben wir unsere Vorgehensweise geändert und uns darauf konzentriert, das Rennen nur noch zu managen, um nicht im letzten Drittel verletzbar zu werden. Die Reifen haben ganz gut gehalten."

"Wir hatten eine gute Strategie", fuhr er fort, "und wissen nicht, wie wir Kimi hätten schlagen können, denn er war einfach zu schnell. Wir haben aber Fortschritte gemacht - und wenn wir die fortsetzen können, ist vielleicht noch ein starkes Saisonende möglich. Natürlich war es enttäuschend, dass Rubens zu Beginn zurückgeworfen wurde. Auf einer Strecke wie dieser ist ein Reparaturstopp für einen neuen Frontflügel fast nicht mehr aufzuholen."