• 17.06.2022 15:21

  • von J. Noble, Co-Autoren: M. Somerfield, N. Fischer

Weitere Entwicklungen: Mercedes schaut nicht nur auf Porpoising

Auch wenn Mercedes nach Lösungen für das Porpoising sucht, steht die reguläre Entwicklung nicht still: Neue Strebe an der Spiegelhalterung

(Motorsport-Total.com) - Zwar sucht Mercedes weiterhin nach Antworten für sein Porpoising-Problem, doch Baku hat gezeigt, dass das Team nicht nur dieses Kernproblem am W13 im Blick hat. Die Silberpfeile mögen viel Arbeit in aerodynamische und mechanische Verbesserungen gesteckt haben, um das Hüpfen zu verringern, allerdings hat man nicht den Fehler gemacht, alles nur auf das eine Hindernis zu fokussieren.

Titel-Bild zur News: Mercedes-Spiegelhalterung

Mercedes hat in Baku eine neue Spiegelhalterung mitgebracht Zoom

Stattdessen hat man sichergestellt, so gut es geht mit der regulären Entwicklung mitzuhalten, um davon profitieren zu können, sobald das Hauptproblem gelöst ist.

Ein Blick auf die Konfiguration des Autos beim Großen Preis von Aserbaidschan zeigte daher eine neue Strebe, die aus der Spiegellösung herausragt - etwas, das im Großen und Ganzen winzig erscheint, aber von der Denkweise zeugt, die Mercedes übernommen hat.

Die neue Strebe tauchte zum ersten Mal unter der Seitenaufprallstruktur auf, die in diesem Jahr die Spiegellösung des Teams beherbergt.

Ähnlich wie die vom deutschen Automobilhersteller verwendete und umstrittene segmentierte Strebenanordnung auf der Oberseite der Struktur ist die neue Oberfläche aus der Stützperspektive überflüssig. Stattdessen ist sie ganz auf Aerodynamik ausgerichtet.

Und wie die segmentierten Flächen zur Beeinflussung der Luftströmung auf der Oberseite der Struktur, die auch bei AlphaTauri zum Einsatz kommen, passt diese neue Fläche in die Grenzen des im Reglement festgelegten Boxbereiches.

George Russell (Mercedes) im Rahmen des Formel-1-Events in Baku 2022

George Russell beim Formel-1-Event in Baku Zoom

Das bedeutet, dass man zwar darüber streiten kann, ob die Strebe wirklich notwendig ist, um als Spiegelstütze zu fungieren, nach dem Wortlaut des Formel-1-Reglements ist sie aber völlig legal.

Die Änderung ist winzig und aus Sicht der Leistung wahrscheinlich unbedeutend, da ein großer Teil der Pace des W13 von dem Problem des Porpoisings abhängt, aber das Team ist sich darüber im Klaren, dass es sein Auto derzeit so oft wie möglich aktualisieren muss.

Mercedes will Entwicklung nicht stoppen

Auf die Frage, warum Mercedes etwas entwickelt hat, das im Vergleich zu den Gesamtproblemen, mit denen das Team konfrontiert ist, so unbedeutend zu sein scheint, sagt der leitende Renningenieur Andrew Shovlin: "Es ist eine sehr, sehr kleine Änderung. Aber wenn man ein Auto hat, mit dem man nur schwer arbeiten kann und das nicht schnell genug ist, will man nicht die ganze Entwicklungsarbeit im Tunnel aufhalten, denn das ist nur verlorene Zeit."

"Wenn du einen Monat lang aufhörst, dann bist du am Ende des Jahres genau diese Zeit im Rückstand, was die Entwicklung angeht."

"Eine der Herausforderungen, mit denen wir jetzt konfrontiert sind und die in den letzten Jahren wirklich neu für uns waren, besteht darin, dass wir versuchen, einige große Probleme zu lösen, grundlegende Probleme mit der Federung oder dem Fahrverhalten des Autos, und gleichzeitig sicherstellen, dass wir weiterhin Performance bringen können", so Shovlin.


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Er gibt zu, dass selbst kleinste Updates eine große Rolle auf den Einfluss des Porpoisings haben könnten, trotzdem sei es besser, die Entwicklungen weiter mitzunehmen: "Wir versuchen, Dinge zu vermeiden, die das Bild verwirren könnten", sagt er.

"Aber wir sehen uns auch die einzelnen Teile an und denken: Gut, das können wir einfach anbringen, und wir wissen, dass die Wirkung ein kleiner Schritt in die richtige Richtung sein wird. Solche Kleinigkeiten sind unbedeutend, aber typisch für die Art von Dingen, die wir immer wieder tun müssen, um sicherzustellen, dass wir nicht stehen bleiben."

Auch Ferrari mit Änderung

Mercedes war aber in Baku nicht das einzige Team mit einem neuen Spiegeldesign. Auch Ferrari hat Änderungen für einen kleinen aerodynamischen Vorteil vorgenommen und ist in die Fußstapfen vieler anderer Teams mit einer ähnlichen Lösung getreten.

Anstelle eines gewundenen Befestigungspunktes an der Seite des Cockpitübergangs gibt es jetzt eine vertikale Fläche oben auf dem Cockpitübergang, mit der sich der horizontale Teil der Spiegelstrebe schneidet. Das erschafft eine kleine Finne, die dabei hilft, den Luftstrom zu leiten.

Ferrari-Spiegelhalterung

Auch Ferrari war mit einer kleinen Änderung am Rückspiegel zu sehen Zoom

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