Wegen SARS: Wurz war in Quarantäne

McLaren-Testfahrer Alexander Wurz musste wegen Verdachts auf das SARS-Virus ein paar Tage in strenger Quarantäne verbringen

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher hat in Malaysia angedeutet, das mysteriöse SARS-Virus mache ihm in Bezug auf die Austragung des Formel-1-Rennens mehr Sorgen als der Krieg im Irak ? und ein paar Tage später wurde auch schon einer seiner Kollegen in Quarantäne gesteckt. Wir hielten die Story zunächst für einen Aprilscherz, holten dann aber Bestätigung ein.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Kann Aufatmen: Alexander Wurz ist doch nicht an SARS erkrankt

McLaren-Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz flog kerngesund nach Malaysia, doch ab Samstag fühlte er sich ? genau wie Fernando Alonso ? ein wenig unwohl. Die Symptome gingen aber nicht zurück, sondern wurden immer stärker, wie uns seine Ehefrau Julia mitteilte: "Als wir am Sonntagabend in Nizza angekommen sind, fühlte sich Alex ziemlich rau. Die Symptome waren die einer Erkältung, aber er hatte auch Fieber und fühlte sich sehr schwach."

"Der Arzt", fuhr die Ex-Benetton-Pressedame fort, "hat uns dann gesagt, wir sollen das nächste Krankenhaus aufsuchen. Als wir dort angekommen sind, haben sie Alex in Quarantäne gesteckt. Er musste bis Dienstag dort bleiben, aber am letzten Tag war die Quarantäne etwas entspannter. Er hatte nicht das SARS-Virus, sondern eine andere starke Erkrankung. Jetzt fühlt er sich schon viel besser, aber das alles hat zehn Tage gedauert."

Wurz selbst schilderte sein unangenehmes Erlebnis gestern der 'Kleinen Zeitung': "Für 24 Stunden, bis die wichtigsten Bluttests ausgewertet waren, war ich total eingekastelt. In einem eigenen Raum, videoüberwacht, mit eigenem Lüftungssystem, die Leute sind alle in Schutzanzügen zu mir gekommen. Die Auflagen sind in so einem Fall in Frankreich irrsinnig streng." Er war einer von sieben Fällen, die sogar in den Nachrichten gemeldet wurden, gab er an.

"Ich habe ja gewusst, dass es nicht SARS sein kann", so der in Monaco lebende Familienvater weiter. "Malaysia gehört auch nicht zu den Risikozonen. Trotzdem galt ich als so etwas wie eine Gefährdung der nationalen Sicherheit", konnte er der Angelegenheit im Nachhinein ein Lächeln anfügen. Die Erleichterung ist aber groß, wie er uns via eMail ausrichten ließ: "Gott sei Dank hatte ich nicht SARS, sondern nur ein anderes Virus."

Inzwischen ist Wurz wieder auf den Beinen und bereits auf dem Weg nach Brasilien, wo er nun doch als Ersatzfahrer beim McLaren-Mercedes-Team einspringen wird, falls sich einer der beiden Stammpiloten aus irgendeinem Grund nicht in der Lage fühlen sollte, den Grand Prix zu bestreiten. Bis Samstag vor dem entscheidenden Qualifying kann ein Team ja einen Fahrer theoretisch austauschen.