• 28.09.2001 21:43

Weber verteidigt "dünnhäutigen Michael"

Schumi-Manager Weber über den "Monza-Schumacher neben den Schuhen" und warum er nicht in die USA und nach Japan reist

(Motorsport-Total.com/sid) - Michael Schumachers Manager Willi Weber hat vor dem Großen Preis der USA keine Bedenken, dass sein Schützling nach den Ereignissen der vergangenen Wochen am Sonntag in Indianapolis Motivationsprobleme haben könnte. "Er ist ein hundertprozentiger Profi, das wissen wir aus der Vergangenheit. Wenn er im Rennauto sitzt und den Kopf frei hat, werden wir einen Michael Schumacher erleben, der das Rennen gewinnt", sagte Weber im 'RTL'-Interview.

Titel-Bild zur News: Willi Weber

Manager Willi Weber verteidigt seinen Schützling Michael Schumacher

Nach den Terror-Anschlägen in den USA und dem schweren Unfall von Alex Zanardi beim Cart-Rennen auf dem EuroSpeedway Lausitz hatte der sichtlich betroffene Weltmeister beim Ferrari-Heimspiel in Monza lediglich "Dienst nach Vorschrift" erledigt und war nur auf Platz vier gefahren. "Ich habe im Prinzip ein Rennen abgespult, um meiner Pflicht nachzukommen. Mehr aber auch nicht", gab Schumacher in Indianapolis zu.

Weber zeigt Verständnis für diese Haltung. "Was da in den USA passiert ist, war ein bisschen zu viel für den dünnhäutigen Michael. Dazu kam noch der schreckliche Unfall von Alex Zanardi ein paar Tage später. Das hat alles nicht dazu beigetragen, ein fröhliches Gesicht aufzusetzen", meinte Weber: "Michael hat respektvoll gegenüber all dem gehandelt, das hat man gesehen. Man hat gesehen, dass die Formel 1 nicht nur aus kaltem Egoismus besteht, sondern auch aus Menschen mit Gefühlen."

Auch der Schumacher-Manager betonte, dass ein Verzicht auf das Rennen in Indianapolis nie zur Diskussion stand: "Er hat immer gesagt, dass er da sein wird, wenn das Rennen stattfindet. Nun findet es statt, und Michael und Ralf sind da."

Weber selbst hat dagegen auf die Reise in die USA verzichtet, allerdings nicht als Reaktion auf die Terror-Anschläge. "Es war schon vor Wochen festgelegt, dass ich nicht mitfahre in die USA", sagte Weber, "und auch nach Japan, weil ich dieses Land nicht besonders liebe."