M. Schumacher: "Rubens als Nr. 2 zu bezeichnen ist falsch"
Der Deutsche spricht über seinen teaminternen Status, die Kritik die er deshalb einstecken muss, sowie über Rubens Barrichello
(Motorsport-Total.com) - Nach zwei Wochen selbst auferlegten Schweigens, hat Ferrari-Pilot Michael Schumacher wieder in punkto Umgang mit den Medien zum normalen Rennfahreralltag zurückgefunden, wenngleich ihm eigenen Aussagen nach die Ereignisse in Amerika und der Unfall von Alex Zanardi immer noch beschäftigen. Als Weltmeister ist der gebürtige Rheinländer natürlich bei jedem Grand Prix ein gern gesehener Interview-Gast und die Meinung des Deutschen gefragt. In Indianapolis bezog der 32-Jährige am Donnerstag noch einmal Stellung zu ein paar Punkten.

© Ferrari
Schumacher bezog gegenüber den Medienvertretern eindeutig Stellung
So bestätigte der Ferrari-Pilot, dass die Entscheidung, in Indianapolis anzutreten, ihm von seinem Team freigestellt wurde. Auf seiner Homepage hatte der Deutsche nach den Spekulationen, er könnte einen Startverzicht erwägen, eindeutig klar gemacht, dass dies nicht der Fall sei und er daran keine Gedanken hatte. "Wie schon in Monza, so hat Jean Todt mir auch die Teilnahme an diesem Rennen, hier in Indianapolis, freigestellt. Ich habe aber nie in Erwägung gezogen nicht anzutreten und bin froh über meine Entscheidung. Bezüglich meiner Einreise kann ich sagen, dass es keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen gegeben hat. Die Frage und Ungewissheit war vielmehr die, dass ich nicht wusste ob ich mit meinem Privat-Jet bezüglich der gegenwärtigen Restriktionen einreisen könnte."
Ebenfalls angesprochen wurde Schumacher darauf, wie schwer es seiner Meinung nach denn sei der Teamkollege von ihm sein zu müssen, da dieser doch allgemein als die Nummer 2 im Team Ferrari angesehen werde. Der Deutsche antwortete darauf, dass es natürlich immer Leute gibt die genau dies denken, er aber weder damals bei Benetton, noch jetzt bei Ferrari jemals einen Nummer-1-Status besaß. "Die Wahrheit ist die, dass ich mich immer als der schnellere Pilot herauskristallisiert habe und daran kann ich nichts ändern. Rubens ist ein großartiger Kämpfer, zusammen haben wir Ferrari auf das Level gebracht auf dem wir jetzt sind. Wir versuchen aber immer besser zu werden, denn wir wollen uns natürlich noch steigern. Ich denke, dass es falsch ist, Rubens als Nummer 2 zu bezeichnen", so Schumacher, der aber auch zugab, dass es Situationen gab, in denen diese Situation eintrat. "Ich weiß, dass einige Fahrer nicht zu Ferrari kommen wollen weil sie nicht die Nummer 2 sein möchten. Aber ich kann diese Leute nicht ganz verstehen, denn sie sollten die Situation erst einmal genau kennen, bevor sie eine Entscheidung treffen", reagierte der Wahl-Schweizer auf die jüngste Kritik einiger Fahrerkollegen, welche in Ferrari längst das Team Michael Schumacher sehen und nur mit dem Deutschen in einem Rennstall fahren würden, wenn beide dort hinwechseln und fairerweise gleich behandelt werden würden.

