• 28.09.2001 11:22

Ferrari in Indy mit Bremslicht - Fahrerkarussell dreht sich

Obwohl man abgestimmt hatte, das Sicherheitssystem in Indy nicht auszuprobieren, werden es die Italiener testen

(Motorsport-Total.com/dpa) - Ferrari lässt die Lampen leuchten. Obwohl sich die Teamchefs noch in Monza gegen den Einsatz eines Bremslichts ausgesprochen haben, spielen die Italiener Vorreiter in Sachen Sicherheit. "Keine Regel verbietet uns, dieses Licht einzusetzen", sagte Technikchef Ross Brawn vor dem Großen Preis der USA in Indianapolis und kündigte den Einsatz der umstrittenen Lampen an. Das Team von Weltmeister Michael Schumacher sorgt damit für ein Novum in der Formel 1: Erstmals soll der Hintermann beim Bremsen wie in jedem normalen PKW auch durch das Aufleuchten eines Lichtes gewarnt werden.

Titel-Bild zur News: Ferrari

Ferrari lässt die Autos in Indianapolis leuchten

"Genau genommen handelt es sich um ein Verzögerungslicht", sagt Brawn. Wenn das Auto mit einer bestimmten Bremskraft verzögert werde, leuchte das Rücklicht auf, erklärt der Technikchef die Neuerung und zerstreut die Befürchtungen der Konkurrenz. Es sei ausgeschlossen, dass der Fahrer seinen Hintermann austrickst, in dem er nur kurz das Bremspedal antippt. Auch BMW-Williams mit Ralf Schumacher überlegt, dem Entschluss der Teamchefs nicht Folge zu leisten. Möglicherweise werden die Autos umgerüstet.

Unterdessen wird um die letzten freien Cockpits gefeilscht. Jordan verlängerte seine Option auf den Franzosen Jean Alesi um zwei Wochen. Erst kurz vor dem Saisonfinale in Suzuka wird der dienstälteste Formel 1-Pilot, der in Indianapolis seinen 200. Grand Prix bestreitet, wissen, ob er auch im nächsten Jahr ein Grand-Prix-Pilot sein wird. Diese Entscheidung liegt allein bei Teamchef Eddie Jordan.

Der Schweizer Rennstall Sauber hingegen will seine Politik mit jungen Fahrern fortsetzen und lässt kommende Woche noch einmal den 20-jährigen Brasilianer Felipe Massa für drei Tage in Mugello testen. "Massa hinterließ einen sehr guten Eindruck und erinnert vom reinen Speed her an Kimi Räikkönen. Um sicher zu gehen, wollen wir ihn aber noch ein zweites Mal prüfen", sagt Technikdirektor Willy Rampf. Teamchef Peter Sauber spricht parallel auch noch mit Benetton-Boss Flavio Briatore, der ebenfalls ein Fahrerproblem zu lösen hat. Briatore sucht Cockpits für Jenson Button und Fernando Alonso, die beide bei ihm unter Vertrag stehen.

Da bei Benetton neben Jarno Trulli für 2002 nur noch ein Cockpit frei ist, muss er einen der beiden Jungstars bei einem anderen Team unterbringen. Sauber wäre eine solche Parkmöglichkeit, aber auch Arrows, die im nächsten Jahr mit Ford-Motoren fahren und deshalb stärker einzuschätzen sind als in dieser Saison mit den brustschwachen Asiatech-Triebwerken. Heinz-Harald Frentzens Chancen bei Sauber sind eher gering. Bei dem Mönchengladbacher wird es auf die Frage hinauslaufen: Prost oder Arrows?