Webber: "Wie echte Gladiatoren"
Mark Webber schwärmt von den großartigen japanischen Fans, Sebastian Vettel freut sich seinerseits besonders auf seine Lieblingsrennstrecke in Suzuka
(Motorsport-Total.com) - Für Mark Webber steht das fünftletzte Formel-1-Wochenende seiner Karriere an - und das allerletzte in Japan. Die besondere Atmosphäre in Suzuka dürfte er in Zukunft vermissen, vorerst darf er sie aber noch einmal genießen: "Sie zählt zu den besten auf der Welt, und die Fans sind unheimlich leidenschaftlich, sie lieben ihren Motorsport", erklärt der Australier, der sich im "Land der aufgehenden Sonne" immer wieder geehrt fühlt: "Sie behandeln uns wie echte Gladiatoren."

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Mark Webber freut sich darauf, ein letztes Mal die japanischen Fans zu genießen Zoom
Jahr für Jahr war Webber erstaunt, wie genau die Japaner den Sport verfolgen: "Die haben eine unheimliche Fachkenntnis, das siehst du jedes Mal, wenn du dort ankommst. Sie wollen über deine Saison sprechen, dir Geschenke und Fotos schenken, sie kennen sogar deinen Geburtstag", zeigt sich der 37-Jährige begeistert, der diese Leidenschaft durchaus zu schätzen weiß: "Ich würde sagen, sie sind sehr persönlich bei ihren Bestrebungen, deinen Weg als Rennfahrer zu verfolgen."
Teamkollege Sebastian Vettel freut sich darüber hinaus wegen der speziellen Herausforderungen des Kurses auf die Rückkehr zu seinem persönlichen Saisonhighlight: "Suzuka ist meine Lieblingsstrecke! Es ist neben der Nordschleife und Macao die schönste Rennstrecke überhaupt - ein Traum, dort zu fahren." Zunächst geht es nach dem Start durch die "S-Kurven": "Du fährst da mit einem Rhythmus von etwa 240 Km/h hindurch - immer am Limit und mit starken seitlichen G-Kräften." Zudem ziehen kleine Hügel auf der Strecke "wie die Hölle" an der Nackenmuskulatur, so der Deutsche.
Als nächsten Höhepunkt nennt Vettel die "Spoon"-Kurve: "Sie hat zwei Scheitelpunkte, du musst mutig sein und möglichst früh wieder auf dem Gas sein." Anschließend folgt eine lange Gerade, bevor der Kurs in den berüchtigten Linksknick "130R" abbiegt: "Diese Stelle erlaubt keine Fehler oder technische Probleme, weil die Auslaufzone nicht besonders toll ist." Schließlich kommt dann die "Casio"-Schikane, die wieder auf die Start- und Zielgerade zurückführt.
"Du fährst im zweiten Gang, und der Scheitelpunkt ist schwer einzusehen. Das Überholen ist hier schwieriger, als es aussieht." Denn es sei durchaus möglich, sich zu verbremsen, und wenn der Vordermann dann nicht mitspiele, könne es leicht zu einer Kollision kommen, erklärt der 26-Jährige. Meistert Vettel all diese Herausforderungen am Sonntag als Schnellster, und Fernando Alonso wird gleichzeitig nur Neunter oder schlechter, dann ist der Heppenheimer bereits erneut Weltmeister.

