Webber sieht Vettel unter Druck
Red-Bull-Pilot Mark Webber genießt den Zweikampf mit Teamkollege Sebastian Vettel und gönnt WM-Leader Jenson Button den Erfolg
(Motorsport-Total.com) - Die Fahrer des Red-Bull-Teams sind 2009 die einzigen, die mit den Seriensiegern aus dem Hause Brawn halbwegs mithalten können. Sebastian Vettel gewann in China das bislang einzige Rennen, bei dem Jenson Button nicht als Erster die Ziellinie überquerte. Vettels Teamkollege Mark Webber schaffte immerhin schon zwei zweite Plätze.

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Mark Webber genießt den engen Zweikampf mit Sebastian Vettel
"Wir sind das einzige Team, das Brawn in einem Rennen besiegen konnte", sagte Webber gegenüber 'BBC'. "Aber das war im Regen. Keiner hat sie im Trockenen geschlagen - und das ist es, was wir versuchen." Für das kommende Rennen inSilverstone erwartet Webber eine starke Red-Bull-Performance: "Aber ob das reicht, weiß ich nicht."#w1#
"In Spanien hätten wir vielleicht eine Chance gehabt sie zu schlagen, wenn Sebastian und ich nach dem Start nicht hinter Felipe Massa zurückgefallen wären", fuhr Webber fort. "In der Türkei waren wir pro Runde vier Zehntelsekunden langsamer. Es gab also keine Chance sie dort zu attackieren. Hoffentlich haben wir inSilverstone wieder eher so eine Situation in wie in Barcelona."
In der Weltmeisterschaft liegen der Australier und Vettel lediglich anderthalb Punkte auseinander, was die Red-Bull-Mannschaft laut Webber vor eine ungewohnte Situation stellt. "Das Red-Bull-Team betritt mit zwei Fahrern, die gleich gut sind und sich bekämpfen, unbekanntes Terrain. Es ist das erste Mal, dass jemand, der so schnell ist, mein Teamkollege ist."
Webber genießt den Zweikampf mit Vettel

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Mark Webber profitierte von Sebastian Vettels Ausfall in Monaco Zoom
Deshalb sei es auch noch viel zu früh innerhalb des Teams auf eine Karte zu setzen. "Wäre Sebastian 25 Punkte vor mir, wäre das etwas anderes. Aber in Monaco ist er rausgeflogen und deshalb musst du beiden Autos die jeweils beste Möglichkeit geben das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. In der Meisterschaft bedeutet das, dass man die Fahrer einfach das tun lassen sollte, was sie wollen. In der Türkei hat uns das Team einfach fahren lassen - und das war gut so."
Dass es zwischen ihm und Vettel so knapp zugeht, freut Webber allerdings sehr. "Ich habe immer gesagt, dass es genau darum geht. Auf diesem Niveau willst du dich mit den Besten vergleichen. Es wird Wochenenden geben, an denen ich besser bin und Wochenenden, an denen er besser ist. Aber das wichtigste ist, dass wir das wir alles aus dem Auto herausholen."
Auf Vettel lastet mehr Druck
Dabei sieht sich Webber nicht stärker unter Druck gesetzt als sonst auch. "Ich fühle mich nicht mehr unter Druck gesetzt als wenn ich um den zehnten oder zwölften Platz fahren würde. Ich muss niemandem etwas beweisen, nur mir selbst. Ich denke es lastet mehr Druck auf Sebastian", sagte Webber.
"Die letzten zwei, drei Rennen sind für mich gut gelaufen und für Sebastian nicht so gut. Es kann sehr frustrierend sein, wenn man sich zwar etwas besser qualifiziert, aber die Rennen dann nicht nach deinem Geschmack verlaufen. Ich kenne das."
Webber gönnt Button den Erfolg

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"Jenson hatte immer das Talent und die Leidenschaft" Zoom
In Bezug auf den WM-Führenden Button gibt sich Webber ähnlich entspannt: "Ich freue mich für Jenson. Er hat es verdient." Speziell die Art und Weise, wie Button die für ihn weniger erfolgreichen Phasen seiner Karriere gemeistert habe, haben Webber beeindruckt. "Die Art wie er das letzte Jahr gehandhabt hat, speziell mit Lewis Hamilton auf dem Titel jeder Zeitung und den ganzen Vergleichen, war sehr beeindruckend."
"In der Formel 1 ist es so: wenn du nicht gut genug bist, überlebst du nicht. Aber Jenson hatte immer das Talent und die Leidenschaft und in diesem Jahr zahlt es sich aus. Jetzt hat er die große Chance und ergreift sie mit beiden Händen. Die Art und Weise wie er das tut, von der ersten Runde an bei den Wintertests, ist seine Leistung."

