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  • 24.03.2009 16:43

  • von Roman Wittemeier

Webber sieht "mindestens zehn Siegkandidaten"

Für Red-Bull-Pilot Mark Webber ist die Hackordnung des Jahres 2009 noch ein Buch mit sieben Siegeln: "Das Qualifying wird ein Indikator"

(Motorsport-Total.com) - Wenn Mark Webber am kommenden Sonntag in seinen Heim-Grand-Prix startet, hat der Australier eine Saisonvorbereitung hinter sich, die er sich sicher ganz anders vorgestellt hatte. Nach seinem Fahrradunfall im Dezember musste der Red-Bull-Pilot eine wochenlange Rehabilitation durchlaufen. Wie er erst vor wenigen Tagen öffentlich zugab, war bei dem Crash nicht nur das rechte Bein doppelt gebrochen, sondern auch die Schulter in Mitleidenschaft gezogen worden.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Jerez, Circuit de Jerez

Mark Webber spulte viele Kilometer mit dem neuen Red Bull RB5 ab

Aber die Verletzungen waren rechtzeitig geheilt, Webber konnte die Testfahrten wie geplant antreten. "Ich habe keinen einzigen Kilometer mit dem neuen Auto auslassen müssen. Das war sehr wichtig", schilderte der erfahrene Formel-1-Pilot vor dem Saisonstart in Melbourne. "Das Bein ist noch nicht wieder bei 100 Prozent, aber ich kann zu 100 Prozent das Auto fahren. Gehen fällt mir noch am schwersten. Ich kann auch wieder mit dem Rad fahren. Im Auto wird es okay sein."#w1#

In Australien hatten sich viele Fans Sorgen um den Lokalmatador gemacht, weil Webber bei den Wintertests jeweils maximal 25 Runden am Stück drehte. "Das ist doch ganz normal", spielte er die Eindrücke herunter. "Meist macht man eine Rennsimulation. Aber wir haben das aus anderen Gründen nicht getan. Ich werde schon fit sein." Als ohnehin einer der fittesten Formel-1-Fahrer mache er sich um seine Kondition zum Saisonauftakt keine Sorgen.

Er sei stolz, dass erneut Melbourne den Auftakt des neuen Formel-1-Jahres bilde. "Das ist Jahr für Jahr einer der besten Grands Prix. Alle Europäer kommen gern zu diesem Event. Das macht mich stolz. Ich freue mich schon auf ein gutes Resultat. Wann immer ich ins Ziel kam, war dieser Kurs gut für mich. Vielleicht kann ich ja auf das Podest fahren. Es werden aber einige Fahrer ein Wort mitreden. Mindestens zehn Jungs kommen für den Sieg in Frage. Es ist sehr, sehr offen", heizte Webber die Spannung noch weiter an.

"Vielleicht wird es eines der offensten Rennen aller Zeiten", setzte er noch einen drauf. "Im Qualifying können wir den puren Speed der Autos ablesen, am Sonntag im Rennen erkennen wir die Qualitäten auf Longruns. Die Qualifikation wird ein guter Indikator. Man wird sehen, wo die einzelnen Autos tatsächlich leistungsmäßig stehen." Man habe bei Red Bull viel Arbeit vor sich. Am Freitag und Samstag müsse man sich intensiv auf Setup-Suche begeben.

¿pbvin|512|1374||0pb¿"Man will als Fahrer immer mehr Speed", sagte Webber zu seinen Ansprüchen an den RB5. "Deswegen sind wir doch in diesem Geschäft. Wenn Stillstand herrscht, bedeutet dies Rückschritt. Unsere Jungs wissen das und werden deshalb möglichst viel aus dem Wagen herauskitzeln." Man könne zwar vielleicht vorne mithalten, sei aber nicht Favorit. "Brawn war wirklich stark bei den Tests. Barcelona ist aerodynamisch sehr anspruchsvoll. Wenn du dort schnell bist, kannst du überall schnell sein."

Aber auch nach seinem Heimrennen in Melbourne könne man mit weiteren Verschiebungen in der Rangfolge rechnen, sagte Webber weiter: "Wir müssen sicherlich bis Malaysia warten. Bei den Wintertests war es kalt und auch hier wird es nicht allzu warm sein." Der Grand Prix im Albert Park wird erst am Spätnachmittag um 17 Uhr Ortszeit gestartet. "Erst in der Hitze in Malaysia werden wir deutlichere Hinweise bekommen, weil die meisten Rennen in wirklich heißen Regionen stattfinden werden."