• 13.11.2008 13:43

  • von Roman Wittemeier

Webber rechnet mit mehr Action 2009

Mark Webber sieht im kommenden Jahr mehr Überholmanöver in der Formel 1, aber das Kräfteverhältnis soll ähnlich bleiben

(Motorsport-Total.com) - Mit der Neuverpflichtung von Sebastian Vettel wird Red Bull im kommenden Jahr auch Mark Webber Beine machen. Der Australier will die Schmach der Niederlage gegen Toro Rosso wettmachen und gemeinsam mit dem Team und dem Youngster an seiner Seite den Anschluss an die Spitze finden. In der zweiten Hälfte der abgelaufenen Saison brachte es Webber auf gerade einmal drei Zähler. Neid- und respektvoll blickte er daher auf die Erfolge von Lewis Hamilton.

Titel-Bild zur News:

Mark Webber hat eine enttäuschende zweite Saisonhälfte 2008 erlebt

"Lewis ist ein sehr, sehr guter Fahrer. In diesem Jahr war er einfach der Beste und er verdient den Titel", sagte Webber in einer Fan-Fragestunde der britischen 'BBC'. "Lewis ist in die Formel 1 gekommen und es lief sofort alles perfekt. Viele hatten die Verpflichtung angezweifelt, weil er vor dem Engagement kaum getestet hatte. Aber McLaren und Ron Dennis haben von ihm alles zurückbekommen, was sie investiert hatten: Er lieferte sofort Leistung ab."#w1#

Streitereien im Fahrerlager normal

Dennoch sei der zweifellos schnelle Brite eine streitbare Persönlichkeit - ein Champion mit Ecken und Kanten. Daher habe der McLaren-Mercedes-Star nicht nur Freunde im Fahrerlager, beschrieb Webber: "Es gibt immer wieder kleinere Auseinandersetzungen im großen Wettbewerb - nennen wir es Kleinkriege. Nicht alle kommen immer perfekt mit einander aus." Großes Lob zollte Webber dem Vizeweltmeister Felipe Massa, der sich gut aus den kleinen Scharmüzeln herausgehalten habe.

Sebastian Vettel und Mark Webber

Die neue Traumpaarung bei Red Bull: Sebastian Vettel und Mark Webber Zoom

Hamilton habe es schon seit Anfang 2007 ausgezeichnet verstanden, das gesamte Team hinter sich zu bringen. Als Konsequenz sei der Streit mit Fernando Alonso entstanden, ebenso stünde nun Heikki Kovalainen deutlich im Schatten des neuen Weltmeisters. "Das ist einfach Pech für Heikki. Man hat ihn in diesem Jahr im Team kaum wahrgenommen", sagte Webber.

Im weiteren Verlauf der Fragestunde verlieh Webber als einer der Sprachrohre der Fahrergewerkschaft GPDA noch einmal seiner Forderung nach einem permanten Steward an den Rennstrecken Nachdruck: "Wir sollten es halten wie im Fußball - das Ergebnis muss am Ende Bestand haben. Wer also als Erster die Linie überquert, der hat das Rennen gewonnen. Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass sein Auto im technischen Rahmen lag und nicht geschummelt wurde."

Rennergebnisse sollen Bestand haben

"In dieser Saison fehlte es bei den Entscheidungen der Rennkommissare einfach an Konstanz. Ich bin sicher, dass dies die Offiziellen genauso sehen. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich zur kommenden Saison etwas ändern wird. Es wird bestimmt mindestens ein permanenter Steward dabei sein", brachte Webber seine Hoffnungen zum Ausdruck. "Die Resultate müssen einfach wieder Bestand haben."

Zum Abschied seines erfahrenen Teamkollegen David Coulthard gab Webber zu Protokoll: "Er hatte eine tolle Karriere, aber nun ist der Zeitpunkt für den nächsten Schritt gekommen." Neuer Teamkollege, neues Auto, neue Regeln - 2009 birgt für den Australier eine Reihe von Unbekannten: "Wir haben seit vielen Jahren nicht mehr solch grundlegende Veränderungen gesehen. Hoffentlich wird das Überholen tatsächlich einfacher. Aber wird das Feld enger zusammenrücken? Ich glaube kaum."

Man dürfe von der Generation 2009 auch nicht erwarten, dass sich die Leistungsniveaus angleichen, gab Webber an: "Man hat die Regeln wegen des Überholens so konzipiert. Einige Rennen der vergangenen Saison haben selbst Harcore-Fans einschlafen lassen. Wir mussten etwas tun. Man kann die ganzen Auswirkungen kaum vorhersagen, aber ich glaube nicht, dass es einen engeren Titelfight deswegen geben wird. Die Abstände zwischen den Teams werden sicher nicht geringer."