Webber kann selbst über Teamwechsel entscheiden

Jaguar und drei weitere Teams sind an ihm interessiert, aber Mark Webber kann selbst entscheiden, für wen er 2005 fahren will

(Motorsport-Total.com) - Die wahrscheinlich begehrteste Aktie der "Silly Season" 2004 ist - neben Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve - sicherlich Mark Webber. Gleich mehrere Teams haben Interesse am 27-jährigen Jaguar-Piloten bekundet, der aber selbst über einen etwaigen Wechsel entscheiden will und kann.

Titel-Bild zur News: Chris Dyer und Webber

Webber ist mit Sicherheit die derzeit am heißesten umworbene Fahreraktie

Webber ist zwar vertraglich bis Ende 2005 an Jaguar gebunden, kann aber über eine Leistungsklausel beim derzeitigen Punktestand jederzeit aus der Vereinbarung aussteigen. Somit ist ein Wechsel zu einem renommierten Rennstall wahrscheinlich, zumal mit Renault, BMW-Williams und Toyota schon mehrere große Namen angeklopft haben. Die Entscheidung, was er nächstes Jahr machen will, muss der Australier in den nächsten Wochen treffen.#w1#

Entscheidung muss wohl in den nächsten Wochen fallen

"Ich muss mich definitiv bald festlegen", erklärte Webber im Rahmen des Großen Preises von Kanada in Montreal. "Die Entscheidung liegt in meinen eigenen Händen. Ich denke fast jeden Tag daran." Vom Rennwochenende lenkt dies aber nicht ab: "Anfangs hatte ich befürchtet, dass ich dadurch gestört werden könnte, aber jeden Sonntag nach einem Rennen stelle ich fest, dass ich seit Freitag nicht daran gedacht habe. Ich versinke mit den Ingenieuren immer in meine eigene kleine Welt."

Der 27-Jährige ist mit wiederholten Top-Leistungen zum meistbegehrten Piloten im Fahrerlager aufgestiegen, der für kommende Saison verfügbar ist. BMW-Williams hat Interesse gezeigt, aber noch keinen Kontakt aufgenommen, Renault war lange wahrscheinlich, bis sich Trulli mit seinem Monaco-Sieg wieder ins Spiel brachte, und Toyota würde Webber gerne verpflichten, um das Team aufzubauen und gemeinsam auf den ersten Sieg losgehen zu können, falls der Ralf-Schumacher-Deal platzt.

Renault-Boss Briatore zieht im Hintergrund die Fäden

Obwohl der Jaguar-Pilot selbst behauptet, dass er die Entscheidung über seine Zukunft selbstständig treffen kann, zieht im Hintergrund Renault-Teamchef Flavio Briatore die Fäden, der Webber über einen Management-Vertrag an sich gebunden hat. Briatore will Alonso unbedingt bei Renault halten, kann Trulli bei dessen Superform im Moment aber nicht rausschmeißen - aber noch mehr würde es den Ex-Freund von Supermodel Heidi Klum ärgern, Webber bei der unmittelbaren Konkurrenz zu sehen.

Sollten sich alle Hoffnungen auf ein Top-Cockpit in Luft auflösen, würde der Australier selbst zur Not auch bei den "Raubkatzen" bleiben: "Das Team ist in der Lage, einen sehr guten Job zu machen. BAR hat auch Riesenfortschritte gemacht und obwohl sie einen sehr starken Motor bekommen haben, ist auch das Auto ein kerngesundes Biest. Vielleicht ist ein ganz so großer Sprung für Jaguar nicht möglich, aber eine ganz andere Saison als die jetzige schon."