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Singapur: Webber voran, Vettel bleibt Favorit

Mark Webber sicherte sich die Bestzeit im Abschlusstraining in Singapur, aber Sebastian Vettel bleibt Topfavorit - Jenson Button gibt Lebenszeichen von sich

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn Sebastian Vettel heute Abend im dritten Freien Training zum Grand Prix von Singapur nicht Bestzeit gefahren ist, bleibt der Red-Bull-Pilot Favorit auf die Pole-Position. Denn bis am Ende mit superweichen Reifen gefahren wurde und er seine entscheidende Runde nicht perfekt hinbekam, war der angehende Weltmeister wieder einmal souverän unterwegs.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber ist in Singapur trotz Bestzeit nicht Topfavorit auf die Pole-Position

Mit den härteren Pneus hatte er 20 Minuten vor Schluss sogar 0,6 Sekunden Vorsprung auf Fernando Alonso (Ferrari) und 0,9 auf Teamkollege Mark Webber. "Normalerweise fährt er Bestzeit, denn wenn man die drei Sektoren zusammennimmt, hätte es eine 45er-Zeit gegeben, 1:45.6 Minuten", rechnet 'Motorsport-Total.com'-Experte Marc Surer vor. "Also: Wenn er die drei Sektoren zusammenkriegt, kann ihn niemand schlagen. Aber die große Spannung ist: Kriegt er sie zusammen?"

Topfavorit heißt weiter Vettel

Webber muss vermutlich auf einen Patzer von Vettel hoffen, wenn er sich ernsthafte Chancen ausrechnen will, den ersten Platz aus dem Freien Training auch im Qualifying zu verteidigen. Der Australier kam auf eine Bestzeit von 1:46.081 Minuten, ohne auch nur in einem einzigen Sektor am absolut schnellsten gewesen zu sein. Dennoch hatte er nach einer Stunde 27 Tausendstelsekunden Vorsprung auf Jenson Button (McLaren).

Dessen Teamkollege Lewis Hamilton würde man von der Papierform her auf einem Stadtkurs eigentlich mehr zutrauen, aber der Brite versemmelte seinen Supersoft-Run, war mit dem Setup nicht zufrieden und belegte mit 0,855 Sekunden Rückstand Platz fünf. Zuvor war Hamilton schon mit viel Benzin an Bord und der härteren Reifenmischung nicht zurechtgekommen, wie man sehen konnte, als er in einen der Notausgänge untersteuerte.


Fotos: Großer Preis von Singapur, Samstag


Button klagte indes über Balanceprobleme bei der KERS-Zuschaltung auf der Hinterachse, aber im Gegensatz zu gestern meldete McLaren heute ernsthafte Ambitionen auf Plätze in den ersten beiden Startreihen an. Zu den Favoriten zählt aber auch Fernando Alonso (4./+0,315), der acht Minuten vor Schluss 1:46.452 Minuten fuhr, obwohl er die Mauer touchierte, und sich später mit dem gleichen Reifensatz auf 1:46.396 Minuten steigern konnte.

Mercedes wieder vierte Kraft

Hinter den Top 5 folgten mit einem Abstand von bereits 1,750 beziehungsweise 1,756 Sekunden die Silberpfeil-Deutschen Nico Rosberg und Michael Schumacher - noch vor dem enttäuschenden Felipe Massa (Ferrari/+2,630), der in Singapur gegen den zweifachen Nachtrennen-Sieger Alonso im gleichen Auto wie ein Statist aussieht. Neunter wurde Kamui Kobayashi (Sauber/+2,976), solider Zehnter Adrian Sutil (Force India/+3,223).

Michael Schumacher

Michael Schumacher lieferte bisher in allen Trainings recht gute Leistungen ab Zoom

Zu einer der wenigen brenzligen Szenen der Session kam es nach rund 25 Minuten, als Schumacher auf Pastor Maldonado (14./Williams/+3,770) auflief: Schumacher wäre dem Venezolaner in einer Kurve beinahe aufgefahren, scherte dann aber plötzlich nach rechts aus, um einen Unfall zu vermeiden. "Maldonado wollte Platz machen, hat es aber ungeschickt gemacht. Man kann nicht in der Kurve Gas wegnehmen", kritisiert Experte Surer.

Renault so langsam wie befürchtet

Im Mittelfeld änderte sich kaum etwas an der schon gestern gesehenen Hackordnung, allerdings fällt auf, dass Renault (Witali Petrow 16., Bruno Senna 17.) nach dem Ausbau des für Singapur vorgesehenen Updates tatsächlich so langsam ist wie befürchtet. Außerdem dürfte Toro Rosso lange Zeit extreme Volltanktests gefahren sein, denn Sebastien Buemi (12./+3,598) und Jaime Alguersuari (18./+4,466) lagen zehn Minuten vor Schluss noch auf den beiden letzten Plätzen.

Bruno Senna

Bruno Senna wird es diesmal schwer haben, in das Top-10-Finale einzuziehen Zoom

An der 107-Prozent-Regel wären diesmal vier Autos gescheitert: Daniel Ricciardo (HRT/+7,647), Jarno Trulli (Lotus/+7,742), Timo Glock (Marussia-Virgin/+7,748) und Vitantonio Liuzzi (HRT/+9,122). Glock hätte wohl schneller können, schaffte es aber nicht, seine schnellsten Sektorenzeiten in eine Runde zu packen. Dass er schon nach einer Viertelstunde den Heckflügel-Gurney-Flap verloren hatte, trug hingegen nicht wirklich zum schlechten Endergebnis bei...