Webber: "Ich dachte, Vettel sei einer der Toro Rosso"

Wieso Mark Webber gar nicht wusste, dass er in China auf Podestkurs war und wie man McLaren in Istanbul wieder vom obersten Treppchen stoßen will

(Motorsport-Total.com) - Für viele war Mark Webber beim Grand Prix von China der Mann des Rennens. Beim Australier war das Qualifying komplett daneben gegangen und er musste von Platz 18 starten. Doch der für seinen eisernen Willen bekannte Red-Bull-Pilot ließ sich nicht unterkriegen und kämpfte sich im Rennen sensationell auf Platz drei nach vorne. "Das Auto war sensationell zu fahren, meine Stopps waren gut und ein bisschen fahren musste ich auch. Das war insgesamt eine gute Leistung", resümiert er das Rennen in der 'Herald Sun' mit Augenzwinkern.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber hat nach seinem tollen Rennen in China Lunte gerochen

Webber hatte sich dabei offenbar in so einen Rausch gefahren, dass er in der Endphase gar nicht wahrnahm, bereits hinter seinem Teamkollegen zu liegen: "Als ich den Red Bull meines Teamkollegen in der Endphase vor mir sah, dachte ich im ersten Moment, dass es einer der Toro Rosso ist. Ich habe mich so auf das Fahren konzentriert, dass ich einfach nicht nach meiner Position fragte. Ich konnte es gar nicht glauben, dass ich nur drei Sekunden hinter Seb lag, der von der Pole-Position gestartet war."

Red Bull kann noch stärker werden

Obwohl erstmals in dieser Saison keiner der Red-Bull-Piloten auf dem obersten Treppchen stand, spricht Webber von einem "guten Resultat für das Team." Das liegt vor allem auch daran, dass das Hybridsystem KERS im RB7 immer noch nicht perfekt funktioniert. Der 34-Jährige spürt, dass seine Truppe noch nachlegen wird und bei den kommenden Rennen noch stärker auftreten könnte.

"Es handelt sich dabei um eine Schlüsselkomponente in dieser Formel-1-Saison", spielt Webber auf KERS an. "Red Bull ist mit seinem System noch nicht über den Berg." Doch was sind die Gründe? Der Routinier holt aus: "Wir haben KERS 2009 nicht eingesetzt und müssen jetzt auf McLaren und Ferrari aufholen, die es damals schon eingesetzt haben."

"Wir haben KERS 2009 nicht eingesetzt und müssen jetzt auf McLaren und Ferrari aufholen." Mark Webber

Webber fordert funktionierendes KERS

Am Sonntag in Schanghai hatte er die 82 Zusatz-PS, die man 6,6 Sekunden lang pro Runde abrufen kann, einmal mehr nicht über die gesamte Renndistanz zur Verfügung. "Das System bringt 0,3 bis 0,5 Sekunden pro Runde und ich musste ab Runde 24 am Sonntag ohne auskommen", bestätigt Webber.

Jetzt hofft er, dass bis zum Grand Prix der Türkei in Istanbul in Sachen KERS endlich der Durchbruch gelingt: "Wenn das System rechtzeitig bis Istanbul zuverlässig ist, dann werden wir dort mit viel Selbstvertrauen hinfahren. Der RB7 ist bereits ein großartiges Auto und wir werden versuchen, McLaren nach Hamiltons Sieg wieder dorthin zu bringen, wo sie hingehören. Es wird ein großartiger Kampf. Ich kann es nicht mehr erwarten."

"Wir werden versuchen, McLaren nach Hamiltons Sieg wieder dorthin zu bringen, wo sie hingehören." Mark Webber