• 07.01.2005 13:25

Webber: "Ich bin sehr ehrgeizig bei allem, was ich tue"

Mark Webber beantwortet vor seiner ersten Saison mit BMW-Williams einige persönliche Fragen zu seinem Werdegang im Motorsport

(Motorsport-Total.com) - Mark Webber hat für die Saison 2005 den Sprung in ein Top-Team geschafft. Nach einem Jahr Minardi und zwei Saisons bei Jaguar wird er nun für das BMW-Williams-Team um Punkte und Siege kämpfen. Der Australier stellte sich anlässlich der Präsentation der neuen Lackierung in Bahrain auf der BMW-Williams-Internetseite einigen persönlichen Fragen.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber möchte für Australien wieder Grand-Prix-Siege einfahren

Frage: "Mark, wann hast du zum ersten Mal gemerkt, dass du ein Formel-1-Fahrer werden willst?"
Mark Webber: "Ich denke, es war zu der Zeit, als ich nach Europa ging. Das war ungefähr 1996/1997, als ich meine ersten Rennen gewann. In Australien kannst du dir nie sicher sein, wie realistisch die Chancen sind, es in die Formel 1 zu schaffen. Dann kommst du nach Europa und stellst fest, dass es vielleicht wirklich möglich ist. Es ist natürlich ein langer Weg, bis man schließlich in der Formel 1 ist. Du denkst nie, dass du es wirklich schaffst. 2000 und 2001 habe ich angefangen, für Renault zu testen. Das war meine erste Chance."#w1#

Alain Prost gehört zu Webbers Vorbildern

Frage: "Wie hast du dich gefühlt, als du zum ersten Mal ein Formel-1-Auto gefahren bist?"
Webber: "Zuerst bemerkt man, wie unglaublich leicht das Auto ist. Es ist so leicht, so leistungsstark und die Bremskraft ist immens. Die Autos machen prinzipiell alles, was man will. Nach ein paar Runden fangen dann die Probleme wie etwa Untersteuern an, die man auch aus den unteren Formelserien kennt. Natürlich ist es etwas Besonderes, zum ersten Mal ein Formel-1-Auto zu fahren."

Frage: "Was hast du für Vorbilder?"
Webber: "Alain Prost war ein Fahrer, den ich wirklich bewundert habe, als ich im Kartsport und in der Formel Ford unterwegs war. Michael Schumacher gewann in dieser Zeit seine ersten WM-Titel. Was Michael in den Anfängen seiner Laufbahn erreicht hat, war einfach beeindruckend. Diese beiden Fahrer habe ich mir am liebsten angesehen."

Webber möchte in die Fußstapfen von Alan Jones treten

Frage: "Vergleichst du dich mit anderen australischen Fahrern?"
Webber: "Das muss ich. Es ist für junge Piloten nicht einfach, in die Formel 1 zu kommen. Viele Jungs haben es versucht, und ich hatte Glück, dass ich es geschafft habe. Alan Jones war der letzte Australier, der einen Grand Prix gewonnen hat. Natürlich hat auch Jack Brabham in seinen eigenen Autos Weltmeisterschaften gewonnen. Dies sind die beiden einzigen Weltmeister, die wir je hatten. Ich möchte daran anknüpfen, wenn ich kann. Es wartet jedoch viel Arbeit auf mich, denn noch habe ich im Vergleich zu den beiden in der Formel 1 noch nichts erreicht. Aber hoffentlich gelingt es mir, schließlich fahre ich für das BMW-Williams-Team."

Frage: "Weißt du noch, für welches Team Alan Jones 1980 gefahren ist, als er Weltmeister wurde?"
Webber: "Das war natürlich Williams. Wie gesagt, er war unser letzter Formel-1-Weltmeister. Es ist also 25 Jahre her. 24 Jahre sind seit dem letzten Grand-Prix-Sieg eines Australiers vergangen. Alan gewann 1981 sein letztes Rennen, wenn ich mich recht erinnere. Das ist schon eine Weile her. Aber ich werde versuchen, daran etwas zu ändern."

Der Wettbewerb als Triebfeder der Karriere

Frage: "Was war der bisher emotionalste Moment in deiner Laufbahn?"
Webber: "Das war definitiv mein erster Grand Prix in Melbourne, wo ich Fünfter wurde. Damit war nicht zu rechnen. Ich hätte eigentlich maximal 17. oder 18. werden können. Minardi ist ein sehr kleines Team, und es war unser erstes gemeinsames Rennen. Zudem passierte es in Australien und mein damaliger Teamchef, Paul Stoddart, war ebenfalls Australier. Es kamen also glücklicherweise viele Dinge zusammen. Es war ein ganz besonderer Tag."

Frage: "Welche Rolle spielt Fitness in deinem Leben?"
Webber: "Fitness ist wichtig für die Konzentration, die Grands Prix konstant durchzustehen und am Ende de Rennens noch in guter Verfassung zu sein. Es ist anstrengend, die Autos zu steuern, wenn man in schlechter Form ist. Es wird einfacher, die Wagen zu fahren, da im kommenden Jahr Grip und Abtrieb abnehmen. Ich fahre gerne Rad. Dabei kann ich gut abschalten."

Frage: "Was bedeutet dir Erfolg?"
Webber: "Wenn man ehrgeizig ist, dann will man immer einen guten Job machen. Das Feuer, mich mit anderen zu messen, treibt mich morgens aus dem Bett. Ich bin sehr ehrgeizig bei allem, was ich tue. Eine Rennfahrerkarriere ist nicht sonderlich lang, sie dauert vielleicht nur 15 Jahre deines Lebens. Also musst man gute Arbeit machen, wenn man dabei ist, um sich hinterher nichts vorwerfen zu können."