• 29.05.2010 18:08

Webber: "Für morgen bin ich zuversichtlicher"

Der Mann auf der Pole-Position erklärt, warum er mit Sorgenfalten ins Qualifying ging, und wieso er im Hinblick auf das Rennen noch optimistischer ist

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Ich bin mir nicht sicher, was das australische Wort für Déjà vu ist, aber nun sitzt du wieder hier. Dritte Pole in Folge, und ich nehme an, dies ist eine Belohnung für all die Probleme mit der Zuverlässigkeit, die du an diesem Wochenende hattest."
Mark Webber: "Ja, es war für uns nicht das reibungsloseste Wochenende. Natürlich wurden wir am Freitag etwas behindert, aber um ehrlich zu sein nicht massiv. Wenn man überhaupt ein Problem mit dem Motor haben kann, dann ist es womöglich die richtige Zeit, um es zu haben."

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Da wird der Konkurrenz Angst und Bange: Webber ist fürs Rennen "optimistischer"...

"Heute Morgen hatten wir nicht das einfachste 3. Freie Training, um ehrlich zu sein, aber wir konnten uns für das Qualifying rüsten, die Dinge begannen besser zu laufen. Um ehrlich zu sein, ich ging etwas mit Rückstand in das Qualifying, aber ich wusste, dass ich gut zulangen kann, machte einfach weiter und konnte die Chance nutzen. Am Ende war alles in Ordnung."#w1#

"Für den morgigen Tag bin ich zuversichtlicher als in Bezug auf meine Leistung auf einer Runde. Zumindest starten wir vom richtigen Platz. Es war ein enger Kampf zwischen allen von uns, allerdings hatte Sebastian ein kleines Problem mit seinem Auto. Abgesehen davon lagen wir alle sehr eng beieinander."

Frage: "Du hast dich entschieden, vor Sebastian zu deinem letzten Versuch aus der Garage zu fahren. In der Runde zuvor lagst du hinter Sebastian. Hast du damit versucht, zu diesem Zeitpunkt Druck auf ihn aufzubauen?"
Webber: "Nein, ich weiß nicht, was da passiert ist. Es sollte ich sein, der als Zweiter auf die Strecke geht. Aber wie auch immer, ich denke, dass wir zu früh aus der Box gefahren sind. Ich weiß nicht, was passiert ist. Wir müssen schauen, was an der Boxenmauer vorgefallen ist. Normalerweise wäre ich an diesem Wochenende als Zweiter auf die Strecke gefahren."

Frage: "Ich möchte dich nicht unter Druck setzen, aber der Kerl auf der Pole hat hier von fünf Rennen in der Türkei vier gewonnen, und nun führst du in der Weltmeisterschaft. Ist es dein Rennen?
Webber: "Ich hatte schon schlimmeren Druck. Ich glaube, in Barcelona waren es neun von neun, und ich habe daraus zehn von zehn gemacht. Es ist ein schöner Ort, um in das Rennen zu gehen. Potentiell ist das morgen eines der interessanten Rennen. Es ist ein langes Rennen. Die Reifen machen hier und dort Probleme, aber wir sind optimistisch, dass wir ein gutes Ergebnis erzielen können.

Frage: "Ich weiß nicht, ob du den Unterschied bei den Höchstgeschwindigkeiten auf McLaren gesehen hast, dieser beträgt 6 km/h. Sie hatten am Ende der Gerade 320 drauf, ihr 314..."
Webber: "Ja, wir erzielen auf andere Art und Weise ähnliche Rundenzeiten. Das steht außer Frage. Auf bestimmten Teilen der Strecke sind sie stark, aber es gibt bestimmte Teile, wo wir stark sind. Die Stoppuhr zeigt am Ende eine ziemlich ähnliche Zeit. Aber es gibt bestimmte Stellen an der Strecke, da gibt es einen Unterschied."

Frage: "Die generelle Wahrnehmung ist jene, dass die Leute über die Geschichte von Ferrari nachdenken, Red Bull wird eher als Neuling wahrgenommen. Die Leute erinnern sich immer an eine Saison, in der ein Team so sehr dominiert hat, und Red Bull hat einen langen Lauf von sieben Pole-Positionen, vielleicht spürst du dies. Hat das Team das Gefühl, dass es Geschichte schreibt? Vielleicht werden sich die Leute eines Tages an die Saison erinnern, als Red Bull einige Pole-Positionen in Folge geholt hat?"
Webber: "Nein. Die Art und Weise, in der sich in diesem Jahr an das Team erinnert wird, wird bestimmt durch die Tatsache, wenn wir ein paar Meisterschaften gewinnen, nicht durch Pole-Positionen. Dies ist auch die Art und Weise, in der Ferrari und McLaren in Erinnerung geblieben sind, und auch Williams, weil sie für eine lange, lange Zeit sehr, sehr erfolgreiche Rennställe waren."


Fotos: Mark Webber, Großer Preis der Türkei, Samstag


"Ja, wir sind Neulinge, da hast du absolut recht. Wir sind auf bestimmten Gebieten etwas frisch, vor zwei oder drei Jahren sind eine Menge neuer Leute hinzugekommen. Die Kontinuität war für das Team intern zuletzt sehr, sehr gut. Es herrscht eine wirklich gute Balance, denn es ist nicht einfach, 500 oder 600 Leute zu haben, die sich alle lieben. Aber generell ist das verdammt gut, das ist auch eine großartige Stärke des Teams."

"Lasst uns abwarten. Das Ende des Jahrs ist noch weit, weit entfernt. Das ist auch der Grund, warum sich Dietrich Mateschitz dazu entschieden hat, gegen diese großen Jungs zu fahren, denn er wollte sein Produkt auf dem höchsten Niveau gegen die besten Leute in der Welt Rennen fahren lassen. Er treibt sich nicht herum, wo er in anderen Kategorien leicht Siege holen kann, wo das einfacher ist. Die Formel 1 ist einfach hart, und es ist eine Auszeichnung für das Team, wo wir uns im Moment befinden. Wir müssen versuchen, sogar noch besser werden, was eine gewaltige Herausforderung ist. Aber wir freuen uns darauf."

Frage: "Glaubst du, dass du als ein Fahrer, selbst als ein erfahrener Fahrer, ein Weltmeister, unter Druck beginnen kannst, regelmäßig Fehler zu machen, wie wir dies bei Fernando Alonso zuletzt gesehen haben?"
Webber: "Ich hatte sehr viel Glück, dass ich während meiner Zeit viele erfolgreiche Sportler und Sportlerinnen getroffen habe. Und ich glaube nicht, dass es zählt, was man in der Vergangenheit seiner Karriere und in der Zukunft leistet, so ist Sport nun einmal. Dies ist der Grund, warum wir es lieben, uns selbst zu testen, und warum es immer ein Element des Drucks gibt, Leistung zu zeigen und in jeder Sportart gut zu sein."

"Ich habe mich mit vielen verschiedenen Leuten unterhalten, die in ihrem Sport auf dem höchsten Level sind. Natürlich machen sie Zeiten durch, in denen der Druck groß oder in bestimmten Abschnitten der Karriere auch einmal klein ist."

"Alonso ist ein unglaublicher Fahrer, das wissen wir. Und er möchte mehr aus der Situation machen, aber manchmal klappt das bei ihm nicht, und das ist normal. Als er vor Jahren im Renault gegen Michael antrat, da stand er unter unglaublichem Druck, leistete phänomenale Arbeit. Das ist Sport."