• 12.08.2009 09:47

  • von Roman Wittemeier

Webber: Die Belastungen in der Formel 1 sind enorm

Red-Bull-Pilot Mark Webber über den harten Kampf im Formel-1-Cockpit und die Probleme von Michael Schumacher: "Muskeln bauen nach fünf Wochen ab"

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher hat den Kampf um sein Comeback vorerst aufgegeben. Nach vielen Trainingseinheiten, Kartfahren und Proberunden in einem alten Ferrari F2007 steht fest: Der Nacken des Rekordweltmeisters hält den Belastungen in der Formel 1 derzeit nicht stand. Schumacher hatte sich im Februar bei einem Motorradunfall schwere Verletzungen zugezogen, aus Sicht der Ärzte ist an ein Comeback zurzeit nicht zu denken.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Trotz aller Anstrengungen müssen die Piloten stets konzentriert bleiben

"Der Nacken ist einfach nur dafür gebaut, den Kopf auf den Schultern zu halten", beschreibt Mark Webber im 'Daily Telegraph'. Der Red-Bull-Pilot machte seine eigenen Erfahrungen, als er nach langer Verletzungspause im Winter wieder in den Boliden stieg: "Wenn du den Nacken einer anderen Belastung aussetzt, beispielsweise durch die Fliehkräfte im Auto, dann reagiert der Körper darauf. Rennfahren ist die einzige Möglichkeit, in diesem Bereich wirklich fit zu bleiben."#w1#

Die Kräfte, die in einem Formel-1-Fahrzeug auf Kopf, Nacken und Hals wirken, seien nicht im Kart zu simulieren, so Webber. Man könne die entsprechenden Partien nur durch viele Fahrten wieder fit bekommen. "Die Muskeln, die du für eine ganze Grand-Prix-Distanz benötigst, bauen innerhalb von fünf oder sechs Wochen ab, wenn du gar nichts machst. Das merkt man, wenn man mal für eine gewisse Zeit weg war."

Nicht nur die Fitness in den "Problemzonen" von Schumacher seien in der Formel 1 gefragt, meint der Australier weiter: "Unser Job ist körperlich schon eine gewaltige Nummer. Wenn du in schnellen Kurven bist, dann hast du manchmal echte Probleme mit der Atmung. Dein gesamter Brustkorb wird aufgrund der Fliehkräfte zusammengepresst, beim Bremsen musst du mit 80 oder 90 Kilogramm zutreten, dann hast du einen Helm auf, ein Mikrofon vor dem Mund und heiß ist es auch noch."