Badoer vor dem Renneinsatz: "Es ist eine Ehre"
Ferrari-Ersatzpilot Luca Badoer über sein bevorstehendes Comeback in der Formel 1: "Ein Kindheitstraum geht in Erfüllung"
(Motorsport-Total.com) - Luca Badoer wusste bereits seit dem Ungarn-Wochenende, dass er möglicherweise schon bald als Rennpilot in die Formel 1 zurückkehren würde. Nach dem Unfall von Felipe Massa konnte sich der Italiener, der vom Team als offizieller Ersatzpilot genannt ist, an einer Hand abzählen, dass er zu den Kandidaten für die Vertretung des Brasilianers gehören wird. Doch dann kam ihm zunächst Michael Schumacher zuvor.

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Luca Badoer will bei seinem Comeback endlich erste Punkte einfahren
Als der Kerpener nun aber wegen gesundheitlicher Probleme absagen musste, bestimmten Ferrari-Präsident Luca di Montezelomo und Teamchef Stefano Domenicali sofort Badoer zum Einsatzpiloten in Valencia. "Seit ich ein Kind bin träume ich davon, mal für Ferrari ein Rennen zu fahren", sagt der 38-Jährige, der beim Grand Prix in Valencia Rubens Barrichello als ältesten Fahrer im Starterfeld ablösen wird. "Jetzt wird mein Traum wahr."#w1#
"Es tut mir für Michael sehr leid, weil ich genau weiß, wie sehr er sich auf seine Rückkehr gefreut hat", beschreibt der 48-fache Grand-Prix-Teilnehmer. "Ich sage dies als sein Freund und Fan. Wir standen in sehr engem Kontakt in den vergangenen Tagen und waren in der vergangenen Woche in Lonato gemeinsam Kartfahren. Ich habe seine Vorbereitungen aus nächster Nähe verfolgt."
"Nur wenige Minuten nachdem er Stefano Domenicali informiert hatte, rief er bei mir an. Ich weiß, dass er mir jederzeit helfen und sich für mich einsetzen würde", erklärt Badoer. Der Italiener hat ebenfalls noch keinerlei Erfahrung mit dem aktuellen F60, hat aber immerhin im vergangenen Herbst testen dürfen. "Auch wenn die aktuellen Regeln viel weniger Chancen für Testfahrten zulassen, habe ich mich so vorbereitet, dass ich jederzeit einspringen kann. Wie in den vergangenen Jahren auch. Ich bin ja schon einige Zeit in diesem Geschäft."
¿pbvin|512|1846||0|1pb¿Badoer ist bereits seit zwölf Jahren Ferrari-Testpilot. Sein letzter Renneinsatz liegt fast zehn Jahre zurück. 1999 konnte er im unterlegenen Minardi-Ford am Nürburgring lange Zeit sensationell auf dem vierten Platz fahren. Doch wenige Runden vor dem Ende streikte das Getriebe. Es folgten bittere Tränen der Enttäuschung, denn es wären Badoers erste WM-Zähler gewesen. Diese Bilanz kann der Italiener nun natürlich womöglich schnell aufbessern.
"Nachdem Felipe seinen Unfall hatte, habe ich sofort mein Trainingsprogramm intensiviert. Ich werde keine Probleme haben", verspricht Badoer. "Ich denke natürlich an Felipe. Ich war von seinem Unfall schockiert und bin sehr glücklich, dass er sich so schnell erholt. Ich hoffe, dass er schnell wieder auf der Strecke sein kann." Er danke den Ferrari-Verantwortlichen für das Vertrauen und "die große Ehre, dass mir ein Auto anvertraut wird. Ich werde alles für Ferrari und die Fans geben. Ich bin sicher, dass ich deren Unterstützung genießen darf."

