Webber: "Das ist ein großer Schritt für mich"
Mark Webber über sein künftiges Team BMW-Williams, seine Beziehung zu Jaguar und das Rennwochenende in Ungarn
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Mark, was hast du in der Sommerpause so getrieben?"
Mark Webber: "Ich war nur zu Hause in England. Sonst reise ich immer heim nach Australien, aber diesmal habe ich es nicht geschafft. Es ist aber auch so schön, keine Umherfliegerei zum Beispiel. Nun bin ich wieder bereit."

© xpb.cc
Mark Webber freut sich auf seine neuen Aufgaben
Frage: "Kein Bergsteigen in diesem Jahr?"
Webber: "Nein, ich habe es ruhig angehen lassen. Die Pause ging dennoch schnell vorbei."#w1#
Frage: "Du hast für das nächste Jahr bei BMW-Williams unterschrieben. Wusstest du bei deiner Unterzeichnung bereits, dass Jenson Button dein Teamkollege sein würde?"
Webber: "Ich wäre wahrscheinlich der einzige Kerl weltweit gewesen, der gewusst hätte, dass Jenson mein Teamkollege werden wird."
Button als Teamkollege ist "absolut perfekt"
Frage: "Heißt das, dass du deinen Vertrag schon vor langer Zeit unterschrieben hast?"
Webber: "Ich habe ihn nach Ungarn unterschrieben, nein, nach Hockenheim natürlich (Gelächter im Saal; d. Red.). Frank (Williams) hat mich gefragt, wer von den verfügbaren Fahrern in Frage kommt. Wenn ich gewusst hätte, dass Jenson auch frei ist, dann wäre er auch dabei gewesen. Neben Giancarlo (Fisichella) wäre auch Jenson für mich und das Team ideal gewesen."
Frage: "Du bist also zufrieden mit der Konstellation?"
Webber: "Sie ist absolut perfekt."
Frage: "Mark, was denkst du vor diesem Rennen hier in Ungarn?"
Webber: "Im vergangenen Jahr lief es hier gut für uns. Unser Aerodynamikpaket hat in Hockenheim gut funktioniert, wir haben gute Entscheidungen bezüglich der Reifen getroffen und das Team hat gut gearbeitet. Wir erwarten, dass wir auch hier ziemlich gut unterwegs sein werden. Wir wollen versuchen, je einen Williams und einen BAR und beide Toyotas und Saubers hinter uns zu halten und einige Punkte einzufahren. Das ist bei der derzeitigen Ausfallrate nicht gerade einfach. Wenn wir beide Autos in die Punkte bekommen, dann wäre es wirklich gut, derzeit schweben wir auf einer kleinen Welle. Hoffentlich hilft uns das."
Frage: "Wurde am Motor etwas verbessert?"
Webber: "Richtige Verbesserungen nicht, jedenfalls nicht jetzt. Wir werden den Motor bei den kommenden Rennen immer etwas anders einstellen, aber für dieses Rennen ist nichts geplant."
Frage: "Was denkst du über die bisherigen Saisonleistungen deines nächstjährigen Teams?"
Webber: "Sie befinden sich sicher weit hinter dem, was sie erreichen wollten. Aber man muss auch das Warum sehen, man muss sich die Leute und die Geschichte ansehen, warum sie es bis dorthin geschafft haben und was passiert ist. Ich bin ein großer Fan davon, wie Frank sein Geschäft leitet. Es ist ein richtiges Rennteam mit sehr klaren Ambitionen. Ich bin wirklich glücklich, im nächsten Jahr für Williams fahren zu dürfen. Das ist ein großer Schritt für mich und ich freue mich, dann vorne mitzufahren."
Verhandlungsbeginn im vergangenen Jahr
Frage: "Was hast du gedacht, als schon früher in der Saison immer wieder berichtet wurde, dass ein Mark Webber gut zu Williams passen würde?"
Webber: "Ich erinnere mich, dass, als ich noch in der Formel 3 und anderen Klassen fuhr, immer dachte, dass Williams ein nettes Team wäre, weil sie sich schlussendlich nur auf das Racing konzentrieren, nicht auf die Dinge abseits der Piste. Daher ist es jetzt besonders schon, dabei zu sein. Ich freue mich sehr darauf, mit den Jungs zu arbeiten. Einige haben schon früher in diesem Jahr davon geredet, das war sicher schön, auch wenn andere Teams ebenfalls Erwähnung fanden. Aber den Vertrag habe ich erst nach Hockenheim unterschrieben, da fiel die endgültige Entscheidung. Zuvor gab es noch durchaus Unklarheiten mit anderen Fahrern. Ich änderte meine Meinung nicht und wusste, wohin ich wollte. Frank ging es ähnlich."
Frage: "Wann haben die ersten Kontakte stattgefunden?"
Webber: "Frank hat mich im letzten Jahr nach dem Rennen in Silverstone angerufen. Das war wohl der Beginn. Im Winter hat sich das dann herauskristallisiert, und um den Zeitraum der Rennen in Malaysia und Bahrain und dem Beginn der Europa-Saison wurde alles fester. Dann musste ich eine Entscheidung fällen."
Frage: "Eine Chance wir Williams darf man sich natürlich nicht entgehen lassen, aber wie schwierig ist es, Jaguar nach zwei Jahren zu verlassen?"
Webber: "Wir haben viel Zeit zusammen verbracht, ich stehe den Jungs sehr nahe und es ist schon etwas frustrierend, dass ich nicht mit ihnen den nächsten Schritt machen kann. Es wäre schon nett, wenn sie etwas mehr Unterstützung bekommen würden. Wir haben gute Entscheidungen getroffen, kurz- wie langfristig, auch beim Design des Autos und bei der Aerodynamik. Cosworth arbeitet toll am Motor, im Grunde ist alles beeindruckend. Wenn man sich ansieht, was wir im Vergleich zu unserer direkten Konkurrenz haben, dann machen einen wirklich guten Job. Es ist schon etwas traurig, das alles zurückzulassen. Ich hätte gern mehr erreicht. Aber sie wussten vor der Veröffentlichung schon bescheid, ich habe es ihnen erzählt und viele gratulierten mir. Sie wissen, dass ich vorankommen muss. Ich wollte das Team nicht im Unklaren lassen."
Ein bisschen Regen schadet nicht
Frage: "Eine Frage außerhalb des Motorsports: Die Olympischen Spiele beginnen demnächst. Wirst du sie verfolgen und mit bestimmten Athleten mitfiebern?"
Webber: "Olympia ist immer sehr speziell. Auch ich werde mir viel davon ansehen. Ich habe einige Freunde im Rudersport. Sie erwarten, die Goldmedaille zu gewinnen, was wirklich schön wäre ..."
Frage: "Aus England oder Australien?"
Webber: "Australien. Ich schaue es mit gern an, wenn Leute auf diesem Niveau Sport treiben. Der Eröffnungsfeier ist ja morgen, oder? Darauf freue ich mich, ich hoffe, dass in Athen alles glatt verlaufen wird."
Frage: "Wer kann am Sonntag das Rennen gewinnen, was glaubst du?"
Webber: "Jenson und sein Team sind zurecht sehr zuversichtlich, aber auch Fernando (Alonso) und Kimi (Räikkönen) werden stark sein. Fernando hat im vergangenen Jahr gewonnen, und der McLaren von Kimi wird zudem immer stärker."
Frage: "Es besteht die Möglichkeit, dass es morgen und übermorgen und vielleicht sogar am Sonntag regnet, obwohl es hier in 18 Jahren noch nie ein Regenrennen gegeben hat. Beunruhigt dich das?"
Webber: "Ein bisschen Regen wäre interessant. Aber ich glaube es erst, wenn ich es sehe. Wenn es regnet, dann sind wir bereit. Ich kann mir denken, dass die Strecke im Nassen etwas schwierig werden wird."

