• 26.04.2008 09:26

  • von Dieter Rencken

Webber: "Autos sind sehr speziell"

Der Red-Bull-Pilot über Formel-1-Trainer, Reifenwärmer in der Zukunft und kaum sichtbare Veränderungen in den Rennen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie würde dir es gefallen, einen Trainer zu haben - so wie es in anderen Sportarten der Fall ist. Oder wäre das nicht in deinem Sinne oder der, der Formel 1?"
Mark Webber: "Ich würde mich freuen, wenn ich jemanden an der Hand hätte - zum Beispiel Michael Schumacher -, der diese Art von Autos gefahren ist. Das Problem bei diesem Sport ist, dass er sich sehr oft ändert. 90 Prozent kann man über ein Training abdecken, aber auf diesem hohen Niveau ist das nicht mehr einfach."

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber fürchtet große Umstellungen bei einem Reifenwärmerverbot

"Und wenn die Rundenzeiten um 5 Sekunden abweichen - von einem anderen Auto -, dann kann man nicht mehr sagen, was man zu tun hat. Das ist alles sehr kompliziert. Das Hauptproblem ist, dass sich das Auto so schnell ändert."#w1#

Frage: "Im Tennis sind die Trainer auch oftmals nicht Topspieler gewesen, sondern gut darin, Stärken und Schwächen beim eigenen Schützling und bei Gegner auszumachen."
Webber: "Ja, klar. Aber wenn man einen Einzelsportler managt, dann geht es um den Aufbau der Selbstsicherheit. Im Motorradsport wäre es vielleicht etwas einfacher, aber Autos sind schon sehr speziell. Es gibt Frontantrieb, Heckantrieb - immer neue Herausforderung, sehr speziell."

Neue Safety-Car-Regeln bald bereit?

Frage: "Zu etwas anderem: In Bahrain ging er erneut um eine Änderung der Boxenstoppregeln während einer Safety-Car-Phase. Wird das schon hier geändert sein?"
Webber: "Hier? Nein. Es gibt Diskussionen, dass in ein paar Rennen soweit ist."

Frage: "Aber Monaco steht ja vor der Tür, dort könnte das ja wichtig sein."
Webber: "Ja, das kann sein. Aber alle Seiten wollen eine Veränderung, Fahrer, Teammanager und auch die FIA."

Frage: "Es wird viel über die Reifenwärmer gesprochen. Sollte man sie auch 2009 noch einsetzen dürfen?"
Webber: "Ich meine, wir sollten sie behalten. Ich sehe keinen Grund, warum man sie abschaffen sollte. In der ChampCar geht es darum, dass man so leicht wie möglich stoppt und Benzin spart, denn man weiß, dass man wegen der fehlenden Reifenwärmer keinen Grip hat, wenn man früher reinkommt. Man kann einfach nicht so schnell fahren wie jemand, der seine Reifen auf Temperatur hat. Wir wollen aber keinen Sprit sparen, sondern am Limit fahren - und das machen wir."

"Es würde die Strategien beeinflussen, auch die Arbeitsweisen im Winter. Beim Testen haben wir auch gesehen, dass der Geschwindigkeitsunterschied enorm ist. Wir könnten sehr wohl auch ohne Reifenwärmer fahren, das ist keine so große Sache. Aber bei der Strategie kann das für mehr Probleme sorgen."

Das wenig Sichbare...

Frage: "Welche Rückschlüsse konntest du aus den Tests der Vorwoche mit Slicks ziehen? Wie gehen die anderen mit dem Mehr an Grip in den Kurven um?"
Webber: "Die größte Veränderung kam durch die Reifen, ja. Gerade in den langsamen Bereichen kann man näher heranfahren und sich ansaugen und dann beim Bremsen überholen. Der Bremsweg hängt aber fast nur von der Aerodynamik ab, die Reifen haben da nur eine kleine Auswirkung."

Frage: "Nachdem nun drei Rennen ohne Fahrhilfen absolviert wurden, in denen man einiges erwartet hat. Wie ist dein Fazit?"
Webber: "Die Aufgabe wird etwas herausfordernder, das ist schon gut so. Aber in Malaysia und Bahrain hat man das kaum gesehen, das waren ganz normale Grands Prix. Mit Ausnahme von Felipe Massa in Malaysia könnte man von außen kaum sagen, ob da mit oder ohne Traktionskontrolle gefahren wurde."