Was Dennis über Schumachers Zukunft denkt

(Motorsport-Total.com) - In knapp zwei Wochen soll Michael Schumacher in Monza bekannt geben, ob er seine Karriere fortsetzen wird oder nicht, doch momentan weiß noch niemand, wie sich der siebenfache Weltmeister entscheiden wird. McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis glaubt immerhin, sich gut in seinen Kopf hineinversetzen zu können.

© xpb.cc

Ron Dennis sieht in Michael Schumacher noch das Feuer lodern...

Der Brite hat 2001 selbst am Beispiel Mika Häkkinen erlebt, wie es ist, wenn die Karriere eines großen Champions zu Ende geht. Häkkinen verspürte damals keine Lust mehr auf die Formel 1 und teilte dem Team seinen Entschluss schon im Frühjahr in Monaco mit - ein Unterschied zu Schumacher, der im Grunde genommen wohl gerne weitermachen würde, jedoch den richtigen Zeitpunkt zum Abdanken nicht verpassen möchte, wie es heißt.#w1#

Häkkinen begann die Formel 1 zu fehlen

Dennis: "Ich habe ehrlich das Gefühl", sagte er über den Ferrari-Superstar, "dass er sich aus den richtigen Gründen und zum richtigen Zeitpunkt entscheiden wird." Ausschlaggebend seien nicht Geld oder die Vertragsdauer, sondern vielmehr die Überlegung, wie ein Leben ohne die Königsklasse des Motorsports aussehen würde: "Bei Mika konnte ich sehen, dass die Formel 1 ein großer Teil seines Lebens war, der ihm auf einmal fehlte."

"Vielleicht gibt es Momente, die er bedauert. Ich glaube, dass Michael mit dieser dramatischen Veränderung in seinem Leben ringt. Wenn er sich entscheidet, wird er es sicher 1.000 Mal durchdacht haben und zu seiner Entscheidung stehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er dabei an Risiken oder Geld denkt, sondern nur an den großen Verlust in seinem Leben", gab der Brite, der selbst seit 1966 professionell Motorsport betreibt, zu Protokoll.

Schumacher freut sich immer noch über jeden Sieg

"Es gab einen Moment beim Amerika-Grand-Prix", fuhr er fort. "Michael kam hinter den Garagen von der Pressekonferenz zurück und ging zu jedem einzelnen seiner Teammitglieder - mit vollem Enthusiasmus und voller Glück. Da sah er nicht nach einer Person aus, die mit der Formel 1 schon abgeschlossen hat. Seine Freude über den Sieg war außergewöhnlich. Ob er ohne diese Dinge leben kann? Das weiß er nur selbst."

Fest steht, dass sich Schumacher in den nächsten Tagen Gedanken über seine Zukunft machen muss, denn auch wenn er selbst am liebsten noch mehr Bedenkzeit haben möchte, wird er diese von Ferrari wohl kaum bekommen - schließlich stehen die Italiener selbst unter Druck, die richtigen Fahrer für die Zukunft zu verpflichten. Daher glaubt auch Manager Willi Weber, dass in Monza zumindest "irgendetwas" bekannt gegeben wird...