Was Barrichello von seinen Kollegen hält...

"Rubinho" über seine Zusammenarbeit mit Michael Schumacher, die Arroganz des Jacques Villeneuve und Juan-Pablo Montoya

(Motorsport-Total.com) - Mit einem Dinner für die Presse haben gestern im italienischen Nobelskiort Madonna di Campiglio die traditionellen "Wroom"-Medientage des Ferrari-Teams begonnen. Im Mittelpunkt stand dabei Rubens Barrichello, der erst am Dienstag seinen neuen Vertrag bis Ende 2006 unterschrieben hat. Dabei gab der Brasilianer wieder einige interessante Statements von sich.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello bei einer "Wroom"-Pressekonferenz gestern in Madonna

Angesprochen auf Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve, der wohl kein Cockpit mehr finden wird, zeigte er beispielsweise wenig Mitleid: "Ich denke, er bezahlt jetzt für all die Dinge, die er einmal gesagt hat. Den Leuten ist nicht entgangen, dass er zu Saisonbeginn gesagt hat, er habe keinen Respekt für Jenson Button. Jetzt muss er für diese Arroganz gerade stehen." Aber: "Ich halte Jacques für einen guten Fahrer und wünsche ihm ein neues Team."

Villeneuve erinnert Barrichello an "Frührentner" Eddie Irvine

Barrichello fügte außerdem an, dass er persönlich nie Probleme mit dem Kanadier gehabt habe ? ganz im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Michael Schumacher, der ja spätestens seit der legendären Kollision von Jerez 1997 nicht gut auf Villeneuve zu sprechen war. Und "Rubinho" verglich die Einstellung und das Auftreten des von ihm Kritisierten mit Eddie Irvine, der inzwischen auch nichts mehr mit der Formel 1 zu tun hat und in Miami das Leben genießt.#w1#

Wesentlich positiver äußerte sich der 31-Jährige über Juan-Pablo Montoya, mit dem er nicht nur wegen der gemeinsamen südamerikanischen Wurzeln befreundet ist. Dass der Wechsel des BMW-Williams-Piloten zu McLaren-Mercedes in diesem Jahr zum Handicap werden könnte, glaubt Barrichello nicht: "Ich bin sicher, dass er alles geben wird, wenn er eine Chance auf den Titel hat. Wenn es aber eine schwierige Saison wird und er im Sommer großen Rückstand hat, dann braucht er sicher eine sehr gute Einstellung."

Verhältnis zu Michael Schumacher noch immer ungetrübt

Natürlich fiel das Gespräch früher oder später auch auf Michael Schumacher, mit dem sich Barrichello auch im vierten gemeinsamen Jahr noch prächtig versteht. Obwohl es bei Ferrari immer wieder eine klare Rollenverteilung gegeben hat, ist das Verhältnis scheinbar ungetrübt: "Ich bin sehr stolz, mit Michael zu arbeiten", erklärte die designierte Nummer zwei des Traditionsrennstalls. "Neben ihm zu fahren, sehe ich als Privileg an, nicht als Problem."

"Ich hoffe, einmal Weltmeister zu werden", fuhr er fort. Dabei will er aber nicht auf einen vorzeitigen Rücktritt Schumachers hoffen, wie ihm oft unterstellt wurde: "Ich muss es jetzt packen, nicht erst, wenn Michael nicht mehr fährt. Um Rennen zu gewinnen und Weltmeister zu werden, darum habe ich erneut bei Ferrari unterschrieben. Ich fahre für das erfolgreichste Team in der Formel 1 und in den nächsten drei Jahren habe ich drei Gelegenheiten, mein Ziel zu erreichen."