• 30.12.2009 15:34

  • von Britta Weddige

Warum Glock Designer Wirth fast zu Tränen rührte

Timo Glock ist genau der Pilot, den sich Nick Wirth für sein Virgin-Team gewünscht hatte: Er bringt viel Erfahrung mit und ist noch dazu sehr schnell

(Motorsport-Total.com) - Als Timo Glock - damals noch bei Manor - für die Formel-1-Saison unterschrieben hat, erfüllte sich der große Wunsch von Nick Wirth. Nachdem er mit seinem Unternehmen Wirth Research erfolgreich die CFD-Technologie eingeführt und die Sportprototypen von Acura auf die Siegerstraße gebracht hat, kehrt er nun in die Formel 1 zurück. Wirth hat die Aufgabe, das inzwischen in Virgin umbenannte Newcomerteam als Chefdesigner nach vorn zu bringen.

Titel-Bild zur News: Nick Wirth

Nick Wirth freut sich riesig, dass er mit Timo Glock zusammenarbeiten kann

Bei Acura war Wirth die Erfahrung von Pilot David Brabham eine große Hilfe. Deshalb war sein Wunsch, auch bei Virgin mit einem erfahrenen Piloten zusammenarbeiten zu können. Den bekam er mit Glock. "An dem Tag, an dem Timo unterschrieben hat, wäre ich fast in Tränen ausgebrochen. Ich konnte es nicht glauben", wird Wirth von 'Autosport' zitiert.#w1#

"Als Ingenieur weiß ich, wie wichtig es ist, einen Führungsfahrer zu haben, der viel Erfahrung mitbringt, dem man vertrauen kann und der schnell ist", so Wirth. Deshalb habe er sich seinerzeit bei Acura auch mit aller Vehemenz dafür eingesetzt, dass Brabham verpflichtet wird, mit dem er in der Formel 1 schon bei Simtek zusammengearbeitet hatte.

"Als Ingenieur weiß ich, wie wichtig es ist, einen Führungsfahrer zu haben, der viel Erfahrung mitbringt, dem man vertrauen kann und der schnell ist." Nick Wirth

Nun habe er zur Führung seines neuen Teams gesagt: "Ich hoffe, dass wir nicht gezwungen sind, zwei junge, unerfahrene Fahrer zu holen, die Geld mitbringen und damit bei der Finanzierung helfen", berichtet der Chefdesigner. Dann sei Glock "des Weges gekommen", der sich nach Ausstieg von Toyota nach einem neuen Formel-1-Team umgeschaut hat.

"Wir haben drei Stunden mit einander verbracht und er hat den CFD-Prozess gesehen. Er hat diesen Prozess verstanden, weil Freunde von ihm meine Acuras fahren", so Wirth. "Die hat er angerufen und gefragt: 'Wie ist der Spinner, ist er gut?'. Sie haben ihm was weiß ich geantwortet und er kam direkt mit seinem Manager zurückgeflogen und sagte: 'Wir werden es machen'."

Nach dieser Zusage sei er "im siebten Himmel" gewesen, schwärmt Wirth: "Denn er ist genau das, was ich wollte - jemand, der mit Slicks gefahren ist, er hat zwei Jahre Erfahrung, er ist GP2-Champion und er ist so jung. Und so auf dem Boden geblieben."

Komplettiert wird das Aufgebot bei Virgin durch Lucas di Grassi, der als Glocks Teamkollege sein Debüt in der Formel 1 geben wird. Der frühere Renault-Testpilot trifft beim neuen Team auf alte Bekannte - denn einige Renault-Ingenieure haben ebenfalls bei Virgin angeheuert. "Sie waren total begeistert von Lucas' Fähigkeiten als Testfahrer, seinem Feedback und seinem Fahrkönnen", weiß Wirth.