Warum Alpine für die Formel 1 einen COO aus dem Automotive-Bereich holt

Alpine hat vor der Saison 2024 einen COO eingestellt, der keine Formel-1-Erfahrung mitbringt - Die gleiche Position wurde auch für die Renault-Fabrik in Viry geschaffen

(Motorsport-Total.com) - Bei Alpine gab es im vergangenen Sommer einen großen Umbruch. Damals verließen mehrere hochrangige Mitarbeiter das Formel-1-Team aus Enstone, unter anderem Teamchef Otmar Szafnauer, Pat Fry und auch der langjährige Sportdirektor Alan Permane.

Titel-Bild zur News: Alpines Formel-1-Teamchef Bruno Famin bei einer Pressekonferenz

Alpines Formel-1-Teamchef Bruno Famin erhofft sich 2024 etwas Entlastung Zoom

Die Umstrukturierung ging bis zuletzt weiter, denn im Rahmen der Präsentation des neuen Alpine A524 für die Formel-1-Saison 2024 hat Bruno Famin, der Szafnauer als Teamchef beerbte, verraten, dass man für dieses Jahr gleich zwei neue COO-Positionen geschaffen hat.

Die eine betrifft das Formel-1-Team in Enstone und wird von John Woods übernommen, die andere bezieht sich auf die Renault-Motorenfabrik in Viry. Hier wurde Audrey Vastroux befördert, die bereits seit 2006 in verschiedenen Positionen für das Unternehmen tätig war.

Etwas überraschender ist die Verpflichtung von Woods, der eigentlich aus dem Automotive-Bereich kommt. "Die Position des COO ist in erster Linie eine Back-Office-Position", so Famin über die Rolle, die man im Deutschen mit "leitender Geschäftsführer" übersetzen kann.

Famin: Formel-1-Erfahrung für Aufgabe nicht notwendig

"Wir brauchen jemanden, der den Betrieb kennt. Im Moment ist er bei Lotus Cars, und er war lange Zeit bei McLaren Automotive. Er ist ein Mann, der sich in der Fabrik auskennt", sagt Famin über Woods, der seit 2005 im Wechsel für die von Famin genannten Firmen tätig war.

Mit der Formel 1 hatte er bislang also keine Berührungspunkte, was laut Famin aber kein Problem ist. Er erklärt: "Er ist kein Kerl aus der Formel 1, aber [für diesen Job] brauchen wir auch keinen Formel-1-Typen. Noch einmal: Es handelt sich um einen Back-Office-Job."


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"Er ist sehr erfahren, sehr pragmatisch und nah an den Menschen", beschreibt er Woods und ergänzt: "Er hat keine Angst davor, Änderungen vorzunehmen, und er wird eine neue Sichtweise auf das haben, was wir tun."

Der Teamchef erklärt zudem, er habe keine Angst davor, dass es durch die neue Struktur Probleme bei den Zuständigkeiten geben werde. "Wir haben einen Technischen Direktor, und [John Woods] wird sich nicht in die Arbeit des Technischen Direktors einmischen", so Famin.

Famin erhofft sich auch persönliche Entlastung

"Seine Aufgabe wird es sein, dem Technischen Direktor und dem Sportlichen Direktor die Mittel zu geben, um zu arbeiten, das Budget einzuhalten und so weiter", erklärt er und begründet die Schaffung der neuen Positionen unter anderem mit dem umfangreichen Formel-1-Kalender.

2024 sind 24 Rennen geplant, und Famin betont: "Jemand, der zu 100 Prozent in Viry und jemand, der zu 100 Prozent in Enstone ansässig ist, wird uns im Tagesgeschäft, aber auch bei der Entwicklung von Verbesserungen in unseren Prozessen sehr helfen."

"Ich hoffe wirklich, dass diese beiden COOs in Enstone und in Viry sowohl für mich als auch für alle anderen vor Ort eine große Unterstützung sein werden", so Famin, der neben seiner Rolle als Formel-1-Teamchef auch Vizepräsident von Alpine Motorsport insgesamt ist.

Durch die beiden neuen COOs erhofft auch er persönlich sich in diesem Jahr eine gewisse Entlastung.

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