Volkswagen: "Formel 1 von der Serie zu weit entfernt"

Trotz der V6-Turbomotoren ab 2014 sieht Volkswagen keinen Grund für ein Formel-1-Engagement, erkennt aber: "Das Prestige von Siegen ist hoch"

(Motorsport-Total.com) - Die umfassende Formel-1-Reglementumstellung für 2014 hatte zum Ziel, die Formel 1 für weitere Hersteller interessant zu machen. So war Audi lange Zeit ein heiß gehandelter Kandidat. Nach der Bekanntgabe der finalen Motorenregeln im Sommer zogen die Ingolstädter aber ihren Schwanz ein. Nun erklärt auch Wolfsburg, dass sich das Interesse an einem Formel-1-Einstieg in Grenzen hält.

Titel-Bild zur News: Ulrich Hackenberg

Ulrich Hackenberg von Volkswagen sieht keinen Grund für ein Formel-1-Einstieg

"Da die Formel 1 zu weit von der Serie entfernt ist, kann sie kein Betätigungsfeld für die Marke Volkswagen sein - jedenfalls nicht zum derzeitigen Zeitpunkt", stellt Ulrich Hackenberg, der beim Autogiganten für die Entwicklung verantwortlich ist, gegenüber 'Auto-Presse.de' klar.

"Das Prestige von Siegen in der Formel 1 ist hoch. Wer seine Marke weltweit bekannt machen möchte, für den ist die Bühne der Formel 1 durchaus sinnvoll - siehe Infiniti bei Red Bull. Doch wer sich durch technische Kompetenz mit dem Blick auf die Serienfertigung darstellen möchte, ist hier nicht am richtigen Ort. Und genau hier braucht die Kernmarke Volkswagen keine Unterstützung von der Formel 1", erläutert er offen.

Trotz der Formel-1-Absage ist sich der Automobilhersteller der Wichtigkeit des Motorsports bewusst. Ab 2013 geht Volkswagen in der Rallye-WM mit einem Polo R an den Start. "Dies ist eine sehr gute Bühne um technologisch weiter zukommen", betont Hackenberg und gibt einen Einblick in die aktuellen Entwicklungsbereiche: "Wir beschäftigen uns derzeit sehr stark mit dem Thema Leichtbau und zwar mit bezahlbarem Leichtbau."

¿pbvin|512|4259||0|1pb¿"Eine Technik, die der Kunde auch bezahlen kann, so genannte Mischmaterialien und Verbindungstechniken, die man gemeinsam einsetzen kann. Das ist auch ein Thema im Motorsport", erkennt Hackenberg und fasst zusammen: "Motorsport in Summe ist für die Marke Volkswagen und für den Konzern wichtig, hier hat jede Marke ihr Betätigungsfeld. Aber die Formel 1 ist bei uns kein Thema."