• 20.05.2004 17:06

  • von Fabian Hust

Völlig verpatzter Tag für das Jaguar-Team

Alle drei Fahrer des Jaguar-Teams erlebten am Freitag in Monte Carlo einen schwierigen ersten Trainingstag

(Motorsport-Total.com) - Schlimmer geht's fast nimmer. Erst strandete Mark Webber mit seinem Jaguar, aus dessen Heck fröhlich Flammen züngelten, dann krachte Björn Wirdheim unsanft in die Leitplanken und abschließend beschädigte sich auch noch Christian Klien das Arbeitsgerät. Dabei trug der Österreicher keine Schuld, denn der Motor im Heck seines Autos starb beim Anbremsen ab, dadurch brach der Hydraulikdruck zusammen und der R5 war nicht mehr zu bändigen.

Titel-Bild zur News: Björn Wirdheims Jaguar

Björn Wirdheims Jaguar nach der Leitplanken-Berührung

Mark Webber musste die ganze zweite Trainingseinheit zuschauen. Ein Ölleck verursachte das Feuer, das so schlimm war, dass der Motor vielleicht sogar getauscht werden muss. Das bedeutet eine Strafversetzung um zehn Startplätze nach hinten. Bei Wirdheim versagte zunächst ein Sensor, der das Durchdrehen der Räder überwacht. Auch der Schwede musste dann zusehen, als er die Leitplanken mit dem rechten Hinterrad recht heftig touchierte.#w1#

Mark Webber: "Das war nicht der Start in das Wochenende, wie ich ihn mir vorgestellt oder erhofft hatte. Ich ging mein normales Testprogramm durch, aber dann verlor ich viel Öldruck und musste sofort auf der Strecke anhalten. Das Auto fing Feuer und ich war gezwungen, schnell zu handeln, um den Schaden am Chassis und Motor so gut wie möglich in Grenzen zu halten. Der Schaden war trotz meiner Anstrengungen jedoch so groß, dass ich die zweite Session verpasst habe. Das Team arbeitet unter Vollgas, um das Auto wieder zu reparieren und momentan scheint der Motor in Ordnung zu sein. Aber bis wir auf die Strecke gegangen sind um ein paar Kilometer mit dem Auto zu fahren, werden wir das nicht wirklich wissen. Ich wäre heute gern mehr Kilometer gefahren, aber so ist es halt einmal und wir werden am Samstag für das Qualifying wieder gerüstet sein."

Christian Klien: "Für mich war das heute eine komplett neue Strecke und ich bin zufrieden, wie es gelaufen ist. Ich hatte eine gute Session am Morgen und wurde umso schneller, je mehr Zeit ich auf dem Kurs verbracht habe. Der Straßenkurs ist im Vergleich zu den anderen Strecken völlig anders, aber ich mag diese Herausforderung. Als ich an diesem Nachmittag an Reifenvergleichen arbeitete, gab eine elektronische Box ihren Geist auf und das beeinflusste wiederum meine Hydraulik. Das verursachte meinen Crash in die Leitplanken in Kurve drei, was nicht ideal war, aber wenn ich mir das Auto anschaue, dann kann ich von Glück sagen, dass angesichts der fehlenden Auslaufzone nicht mehr kaputt gegangen ist. Das Team schaut sich nun das Auto an, um den Schaden festzuhalten, aber ich weiß, dass das Team in einer guten Position ist, um sicher zu stellen, dass mein R5 für das Qualifying am Samstag wieder einsatzbereit ist."

Björn Wirdheim: "Ich hätte heute mehr Zeit auf der Strecke gebrauchen können, aber ich habe es zumindest geschafft, einen Teil meines Programmes abzuschließen, bis ein Problem mich zum Anhalten gezwungen hat. Wir haben das Auto heute Morgen wieder auf die Strecke bekommen. Am Nachmittag bin ich dann in der Kurve zehn zu weit nach außen gerutscht, berührte die Leitplanken und beschädigte mir meine rechte Hinterradaufhängung und Vorderradaufhängung. Das Team arbeitet intensiv daran, aber ich hätte das Auto gerne auf der Strecke gehalten und wäre gerne mehr Kilometer gefahren."

Dr. Mark Gillan, Chef der Leistungskontrolle: "In der Garage war das für uns heute ein arbeitsamer Tag, aber wir haben eine Menge gelernt. Mark, Christian und Björn haben alle toll gearbeitet, aber wie immer in Monaco gibt es ein paar Überraschungen und davon hatten wir heute ein paar Interessante. Bevor Mark plötzlich aufhören musste, fuhr er ein paar gute Runden und wir sind mit Christians Fortschritten sehr zufrieden, bedenkt man, dass er zum ersten Mal hier ist. Er hatte ein elektrisches Problem, was seinen Zwischenfall verursacht hat. Wir werden das Auto im Verlauf des nächsten Tages reparieren. Alles in allem konnten wir nur begrenzt fahren, aber so etwas passiert hier in Monaco. Wir werden hart arbeiten, um sicher zu stellen, dass wir für den Samstag vorbereitet sind, um das Maximum aus dem Training am Morgen zu machen."