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  • 03.04.2018 19:10

  • von Mario Fritzsche & Erwin Jaeggi

Vive la France: Prost sieht "große Erfolge" für französische Fahrer

Frankreich ist in der Formel-1-Saison 2018 so stark vertreten wie schon lange nicht mehr. Der erfolgreichste Formel-1-Franzose, Alain Prost, spricht über Gründe und Zukunft

(Motorsport-Total.com) - Im 20-köpfigen Feld der Formel-1-Stammfahrer 2018 finden sich Fahrer aus 15 Nationen. Frankreich ist mit drei Piloten (Pierre Gasly, Romain Grosjean und Esteban Ocon) quantitativ am stärksten vertreten. Zudem gibt es in Form von Renault ein französisches Werksteam, für das allerdings keiner der drei Piloten aus der "Grande Nation" ins Lenkrad greift.

Titel-Bild zur News: Flagge: Frankreich

3 Fahrer, 1 Team, 1 Rennen: Frankreich ist wieder wer in der Formel-1-Saison 2018 Zoom

Der viermalige Formel-1-Weltmeister Alain Prost, seit Jahren Berater für Renault, glaubt nicht nur an Erfolge des Teams aus seinem Heimatland, sondern auch der drei für andere Teams antretenden Fahrer. "Ich finde, wir haben es insgesamt mit einer guten Generation französischer Fahrer zu tun", sagt Prost im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Mit direktem Verweis auf Gasly, Grosjean und Ocon erkennt Prost: "Sie schlagen sich gut und es ist einiges an Erfahrung vorhanden. Es sind auch junge Fahrer unter ihnen und die sollten in Zukunft sicherlich große Erfolge feiern können."

Gasly hat als Mitglied des Red-Bull-Nachwuchsprogramms quasi automatisch den Draht zum Topteam Red Bull Racing. Ob der Formel-1-Rookie künftig dort tatsächlich zum Zug kommen wird - wenn etwa Daniel Ricciardo das Weite suchen sollte - wird in erster Linie von den Leistungen im Toro Rosso abhängen. Ähnliches gilt für Ocon, der als Mercedes-Junior den direkten Draht zu Mercedes hat und künftig dort zum Zug könnte, sollte etwa der Vertrag mit Valtteri Bottas nicht verlängert werden.

Alain Prost

Für Showrunden steigt auch Alain Prost hin und wieder noch ins F1-Cockpit Zoom

Neben den Hoffnungsträgern Gasly und Ocon sowie Routinier Grosjean gibt es in Person von Charles Leclerc noch einen weiteren französisch sprechenden Fahrer im Starterfeld 2018. Der Rookie in Diensten des Sauber-Teams ist aber Monegasse und damit der erste Formel-1-Stammfahrer seiner Nation seit Olivier Beretta in der Saison 1994 für Larrousse fuhr.

Zählt man den Belgier Stoffel Vandoorne, der ebenfalls des Französischen absolut mächtig ist, hinzu, ist der französische Anteil im Formel-1-Feld 2018 sogar noch größer. Wie begründet Prost diesen Trend? "Es läuft überall zyklisch ab", bemerkt der erfolgreichste aller französischen Formel-1-Piloten und stellt heraus: "Renault ist zurück, war aber als Motorenhersteller ohnehin immer da. Die Synergien in Frankreich sind besser geworden und das hilft indirekt allen. Es ist gut, dass es wieder französische Fahrer und Sponsoren gibt und zudem einen Hersteller, der breit aufgestellt ist. Für Frankreich sieht es momentan richtig gut aus."

Damit nicht genug: Erstmals seit 2008 wird es in diesem Jahr auch wieder einen Grand Prix von Frankreich im Rennkalender geben. Der Circuit Paul Ricard in Le Castellet, wo Prost selbst im Jahr 1990 das für lange Zeit letzte Formel-1-Rennen gewonnen hatte, steht in der modernen Konfiguration für den 24. Juni im Formel-1-Kalender 2018. Von 1991 bis 2008 fand der Grand Prix von Frankreich in Magny-Cours statt. Anschließend suchte man die "Grande Nation" neun Jahre lang vergeblich im Rennkalender.

Formel 1 Grand Prix von Frankreich 2018 Voraussichtliches Layout des Circuit Paul Ricard Le Castellet, Frankreich

Auf diesem Layout in Le Castellet findet der Grand Prix von Frankreich 2018 statt Zoom

Bleibt abschließend noch die Frage, ob es in naher Zukunft auch einen französischen Fahrer im französischen Werksteam Renault geben wird? Aktuell fahren dort Nico Hülkenberg aus Deutschland und Carlos Sainz jun. aus Spanien. "Wir sind mit unseren Piloten, die wir haben, sehr zufrieden", bemerkt Prost, um anzufügen: "Wenn wir eines Tages die Möglichkeit haben sollten, einen Franzosen zu holen, der es unserer Meinung nach besser kann, warum nicht? Das ist aber nicht das ultimative Ziel. Was wir im Team wollen, sind die bestmöglichen Fahrer."

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