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  • 25.07.2010 11:05

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Virgin sucht nach 20 Prozent mehr Anpressdruck

Technikchef Nick Wirth ist enttäuscht über das Qualifying in Hockenheim, schöpft aber dank der neuen Updates trotzdem Mut

(Motorsport-Total.com) - Das Virgin-Team erlebte gestern in Hockenheim ein frustrierendes Qualifying: Timo Glock war über weite Strecken des Wochenendes so konkurrenzfähig wie noch nie in dieser Saison, musste aber seinen letzten Run wegen eines Bremsproblems streichen, während Lucas di Grassi aufgrund einer defekten Lichtmaschine keine einzige gezeitete Runde fahren konnte.

Titel-Bild zur News: Nick Wirth

Nick Wirth weiß genau, woran es im Virgin-Team derzeit noch hapert

"Das Schöne an der Formel 1 ist: Ganz egal, wie schlecht es gerade läuft, es kann immer noch schlechter werden", grinst Technikchef Nick Wirth mit Galgenhumor. Insgesamt gehe die Entwicklung aber in die richtige Richtung: "Sehr frustrierend, dass wir nicht auf die Strecke gebracht haben, was wir wirklich können, denn wir waren alle so aufgeregt über unsere jüngsten Fortschritte. Das Tolle ist aber, dass wir das im Rennen wieder richtigstellen können."#w1#

Von WM-Punkten aus eigener Kraft ist Virgin derzeit noch meilenweit entfernt. Immerhin weiß das Team aber genau, was dafür mittel- bis langfristig notwendig ist: "Man muss es nur statistisch betrachten", erläutert Wirth. "Wenn du den Punkt erreichst, an dem du dich in der Mitte von Q2 klassieren kannst, und wenn du einen guten Fahrer hast, dann kannst du bei leicht ungewöhnlichen Umständen durchaus mal Zehnter werden."

"Wir brauchen ungefähr 20 Prozent mehr Anpressdruck, um in Q2 zu kommen", sagt der Brite. "Es ist wirklich so eine einfache Rechnung. Wir wissen also, was erforderlich ist, und wir arbeiten hart daran, da hinzukommen." Denn wenn man sich einmal auf dem Niveau wie Sauber oder Toro Rosso bewegt, kann es mit ein bisschen Glück jederzeit für einen WM-Punkt reichen. Das wäre im Kampf gegen Lotus und HRT ein Meilenstein.


Fotos: Virgin, Großer Preis von Deutschland


"Leider haben wir dieses Wochenende nicht gezeigt, was wir wirklich können, aber es geht in die richtige Richtung", so Wirth. "Wir haben einige sehr aufregende Upgrades für den Rest des Jahres - wir stellen die Entwicklung nicht ein. Gleichzeitig arbeiten wir am 2011er-Auto. Wir haben das Glück, dass unsere Technologie viele Prozesse zulässt. Schauen wir mal, wie weit wir kommen, aber das Tolle ist, dass wir jetzt wissen, wo die Messlatte liegt. Das ist ein guter Anhaltspunkt."