• 25.07.2010 10:53

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

Vettel: "Hatten eher mit McLaren gerechnet"

Sebastian Vettel über eine seiner wichtigsten Pole-Positions, das Duell mit Fernando Alonso und die Rivailität zu Mark Webber

(Motorsport-Total.com) - Für Sebastian Vettel gab es in der Qualifikation zum Großen Preis von Deutschland nur einen harten Gegner: Fernando Alonso. Der Spanier hatte am Ende nur 0,002 Sekunden Rückstand, alle anderen Rivalen konnte der Red-Bull-Pilot locker hinter sich halten: "Wir waren schon etwas überrascht, dass sie hier so schnell waren. Wir hatten vor dem Wochenende eher mit McLaren gerechnet."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel hat gute Karten, sein Heimrennen erstmals zu gewinnen

Ferrari, so stellt Vettel fest, hat sich verbessert: "Es sieht danach aus, als hätten sie einen Schritt nach vorn gemacht. Zudem scheinen sie diesen Kurs sehr zu mögen. Von Strecke zu Strecke werden immer andere Anforderungen gestellt. Unter dem Strich haben wir bis jetzt immer am besten abgeschnitten, weil wir überall das beste Auto hatten. Das ist gut und spricht für uns."#w1#

"Ferrari war vom Freitag im ersten Training an konkurrenzfähig. Wir wussten, dass es knapp werden würde. Aber knapper als zwei Tausendstelsekunden hätte es natürlich nicht werden können. Das war eine spannende Session, nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für uns Beteiligte."

Der Kampf mit dem Spanier war eine harte Nummer: "Nach dem ersten Versuch hatte ich schon gedacht, dass ich alles aus dem Auto herausgeholt habe. Dass ich dann vier Hundertstelsekunden Rückstand hatte, war schon bitter, denn es ist nicht ganz einfach, nochmal so eine Runde hinzuknallen. Aber Gott sei Dank hat es geklappt und ich konnte noch ein bisschen drauflegen."

Das Warten auf das Endergebnis war für den Heppenheimer ebenfalls speziell: "Ich war ja früh draußen und musste aus diesem Grund ziemlich lange warten, bis ich die Bestätigung bekam, dass ich noch vorne bin, als die anderen auch über die Linie gekommen waren. Man sitzt im Auto, bibbert und wartet, würde am liebsten an den Fingernägeln kauen, hat aber die blöden Handschuhe an. Wenn man hört, dass es gereicht hat, fällt einem natürlich ein riesiger Stein vom Herzen."

¿pbvin|512|2943|vettel|0|1pb¿Beim Heimrennen auf der Pole zu stehen, ist natürlich etwas Besonderes, von einer seiner wichtigsten Poles möchte Vettel aber noch nicht sprechen: "Das kann ich erst nach dem Rennen sagen. Wenn sie uns dabei geholfen hat, das Rennen zu gewinnen, dann war sie auf jeden Fall wichtig. Wir sind für das Rennen gut gerüstet, um ganz vorne bleiben zu können."

Die Einfahrt in das Motodrom ist für den Deutschen natürlich etwas Besonderes: "Wenn man ins Motodrom kommt, merkt man, dass so viele Leute da sind. Die meisten sind auch aufgestanden und haben zugewunken. Diese Bilder aus dem Auto heraus zu sehen, sind sehr schön, das vergisst man nicht. Ich hoffe, dass wir nach dem Rennen noch einen drauf legen können. Mit einem sehr guten Rennen und Ergebnis ist das glaube ich machbar."

Alonso gegen Vettel - dieses Duell haben die Hockenheimring-Zuschauer schon einmal erlebt: "Vor zwei Jahren, beim vergangenen Rennen hier, hatte ich über mehrere Runden ein sehr knappes und enges Duell gegen ihn gehabt. Das hat schon viel Spaß gemacht. Vielleicht gibt es jetzt ein kleines Déjà-vu. Wir haben im Renntrim auch mit viel Benzin an Bord ein schnelles Auto und unsere Starts waren bisher mit Ausnahme von Silverstone auch sehr gut. Unter dem Strich haben wir bei den Starts mehr Plätze gutgemacht oder verteidigt als verloren."

Der teaminterne Rivale Mark Webber ist zumindest am Start weit entfernt: "Ich glaube, wir intern wissen besser Bescheid als die Leute von außen. Es brodelt absolut nicht. Wir beide machen unsere Arbeit. Jeder schaut mehrheitlich auf sich selbst und den eigenen Vorteil. Aber unter dem Strich sind wir ein Team und wir versuchen immer, als Team besser dazustehen als alle anderen. Vielleicht hat das in der Vergangenheit nicht immer ganz reibungslos geklappt. Mit den Plätzens eins und vier kann man zufrieden sein. Wir hoffen, dass wir im Rennen dann beide ganz vorne sein werden."