Virgin macht die Nacht zum Tage
Bei Virgin wurde die ganze Nacht hindurch an der Installation neuer Teile gearbeitet: Timo Glock bereitet mit fünf Runden den Donnerstag vor
(Motorsport-Total.com) - Virgin hat die Jungfernfahrt bereits hinter sich. Timo Glock und Lucas di Grassi hatten Ende vergangener Woche einen Shakedown im regnerischen Silverstone absolviert. Das schlechte Wetter brachte die Mannschaft mit nach Andalusien. Als erstes der neuen Teams zeigte sich Virgin bei einem offiziellen Formel-1-Test. Doch die Probefahrten am Mittwoch fielen nicht nur wegen des Wetters ins Wasser.

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Virgin im Formel-1-Umfeld: Timo Glock fuhr um 13 Uhr erstmals aus der Box
Virgin hatte am späten Dienstagabend neue Teile aus der Fabrik in Großbritannien bekommen. Die ganze Nacht hindurch schufteten die Mechaniker, um die Neuteile für den ersten Testtag am Auto zu haben. Die Arbeiten dauerten bis zum Mittwochmittag. Erst um 13 Uhr rollte Timo Glock mit dem Virgin VR-01 erstmals vorsichtig um die Strecke. Es folgten weitere kurze Installationsrunden, ehe man die Vorbereitungen auf Donnerstag abgeschlossen hatte.#w1#
"Es ist toll, wieder im Auto zu sitzen", freut sich Glock trotz nur weniger Umläufe zum Auftakt. "Es ist auch schön, dass wir wenigstens die Chance hatten, uns ein paar Runden lang einzurollen. Es ist noch früh, aber ich bin mit der bisherigen Arbeit sehr zufrieden. Vor allem damit, dass wir nicht ein einziges Problem mit der Zuverlässigkeit hatten. Ein großer Dank an all die Jungs, die in der Nacht arbeiten mussten. Ich hoffe, sie bekommen nun etwas Schlaf, sodass wir morgten richtig loslegen können."
"Wir haben kurze Installationsruns erledigt, ohne dabei technische Probleme zu haben", sagt Virgin-Technikchef Nick Wirth. "Einige Teile sind gestern wirklich spät angekommen. Es war unsere einzige Möglichkeit, sie in der Nacht anzubauen. Leider haben wir dadurch am Vormittag das kurze Fenster mit trockenen Bedingungen verpasst. Wir sind außerdem noch nicht in der Situation, dass wir unser Auto im Regen aufs Spiel setzen wollen."
"Wir sind daher sehr vorsichtig an die Sache herangegangen", erklärt der Designer. "Wir haben uns für morgen eine komplette Arbeitsliste erstellt. Timos erstes Feedback war genauso gut wie schon in Silverstone. Also sollten wir morgen einen guten Auftakt in die Tests hinlegen können." Mit Blick in den grauen Himmel von Jerez fügt Wirth hinzu: "Es ist schon eine gewisse Ironie dabei, dass es am Freitag in Silverstone besser war als die meiste Zeit heute hier!"

