Virgin: Freude über gutes Rennen
Beide Autos im Ziel, schneller als die anderen neuen Teams: Bei Virgin ist die Freude groß, zumal auch die Weiterentwicklungen gefruchtet haben
(Motorsport-Total.com) - Schon vor dem Rennen war klar, dass Virgin kaum in der Lage sein würde, im Rennen in Valencia eine große Rolle zu spielen. Doch für etwas Action sorgte man dann doch. Timo Glocks Zweikampf mit Bruno Senna aber sorgte dafür, dass beide zur Reparatur an die Box mussten: Glock fuhr Senna den Frontflügel weg und schlitzte dabei seinen eigenen Reifen auf.

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Lucas di Grassi hielt sich 57 Runden vor Timo Glock
Dennoch: Das Rennen ging weiter. Und im letzten Drittel der letzten Runde schob sich Timo Glock, der durch den Zusatzstopp zurückfiel, noch an Karun Chandhok vorbei auf Rang 18. Diesen Platz aber verlor nach dem Rennen, denn wegen des Missachtens von blauen Flaggen bekam er 20 Strafsekunden aufgebrummt. Lucas di Grassis 17. Rang blieb unberührt. Der Brasilianer zeigte sein wohl bisher bestes Formel-1-Rennen.#w1#
"Es freut mich riesig, dass ich zum ersten Mal als der beste Fahrer des Teams ins Ziel kam. Es ist fantastisch für uns, dass wir beide Autos ins Ziel gebracht haben", so der Brasilianer. "Das ist für mich ein wenig wie ein Sieg. Das war mit Sicherheit eines der besten Rennen meiner Karriere. Das Auto funktionierte gut - genau wie erwartet. Wir hatten einen tollen Stopp. Das Team und das Auto werden besser. Unsere Pace war gut, ein Schritt nach vorn. Für Silverstone kommt noch etwas, dann muss es so weitergehen, denn es geht in die richtige Richtung."
Für Timo Glock fiel das Fazit nicht ganz so euphorisch aus. "Ich hatte einen schlechten Start und war lange hinter Lucas gefangen", so der Wersauer. "Ich kam nicht vorbei, denn wann immer ich heranfuhr, zerstörte ich meine Reifen. Ich musste also auf eine Chance warten. Dann verbremste ich mich, zerstörte dabei den rechten Vorderreifen und musste dann die weichen Pneus holen."
"Danach fuhr ich einige tolle Rundenzeiten", fuhr Glock fort. "Aber als ich dann Senna überholte, berührte ich seinen Frontflügel und zerstörte die Hinterreifen dabei. Also musste ich wieder an die Box. Ich konnte dann gute Zeiten fahren. Ich überholte Chandhok in der letzten Runde und kam vor den anderen neuen Teams ins Ziel."
"Beide Fahrer hatten ein gutes Rennen, besonders Lucas kann mit Qualifying und Rennen zufrieden sein", so Teamchef John Booth. "Gratulation an das Team für tolle Stopps, darunter war der viertschnellste Stopp des Rennens. Die Leistungen zeigen, dass sich unser Auto in die richtige Richtung entwickelt. Wir haben einen guten Grund, zur Saisonhalbzeit und vor dem Heimrennen in Silverstone zuversichtlich zu sein."
Auch Technikchef Nick Wirth freute sich über das gute Rennen. "Das war ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung", erklärte er. "Nicht nur, dass beide Autos stark bis ins Ziel fuhren, die Aussagen der Fahrer und unsere Pace im Rennen zeigen auch, dass unsere Neuteile funktionieren. Dass wir nur eine Runde auf den Sieger verloren haben, zeigt die Verbesserungen seit Bahrain. Der nächste Schritt ist die Einführung einiger Aerodynamikteile. Das kommt in Silverstone und das ganze Team freut sich auf unseren fantastischen Heim-Grand-Prix."

