• 30.06.2005 17:45

  • von Franziska Beetz

Villeneuve zweifelt Schadenersatz an

Jacques Villeneuve zur Indianapolis-Farce: "Zeit ist das Einzige, was den Schaden beheben kann. Und es wird eine lange Zeit brauchen..."

(Motorsport-Total.com) - Jacques Villeneuve betrachtet die Wiedergutmachungspläne von Michelin nach dem Debakel von Indianapolis skeptisch. Michelin will für den nächsten US-Grand-Prix 20.000 Tickets erstehen und diese dann unter den Fans verteilen. "Dann kommen nächstens Jahr auch 20.000 Fans zum Rennen", meint Villeneuve. Aber eben nur dann, wie er sarkastisch unterstreicht: "Wenn es nächstes Jahr ein kostenloses Rennen gibt, erwarten sie in den Jahren darauf auch eins."

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Villeneuve sieht Michelin-Schadenersatz als 'Werbegeschenk'

Natürlich würden mehr Leute erscheinen, wenn es etwas umsonst gibt, so der Weltmeister von 1997 weiter. Aber seiner Ansicht nach würde das die Formel 1 nicht besser stellen: "Es geht nicht darum, nächstes Jahr möglichst viele Zuschauer auf die Tribünen zu bekommen, es geht darum, die Reputation der Formel 1 in Nordamerika zu retten. Zu sagen, 'okay, wir haben einen Fehler gemacht, dafür bekommt ihr jetzt ein Werbegeschenk' - ich bin nicht sicher, ob dass das Chaos vom Vorjahr bereinigen wird. Und es heißt nicht, dass die Formel 1 auf einen Schlag wieder anerkannter ist."#w1#

"Es wird lange dauern, bis das Interesse wieder aufgebaut ist", glaubt der 34-Jährige. Ein wenig Zuversicht lässt er dann aber doch noch durchscheinen: "Es könnte schmerzhaft werden, aber ich weiß, dass sich die Formel 1 davon erholen wird." Aber das Unglück sei nun einmal passiert und man könne für den Moment nicht viel daran ändern. "Zeit ist das Einzige, was den Schaden beheben kann. Und es wird eine lange Zeit brauchen", prophezeit der Kanadier. Ergänzend fügt er hinzu: "Wir müssen bei Null anfangen. Die Arbeit der letzten Jahre ist zerstört und man kann nicht erwarten, dass in zwei Jahren alles beim Alten ist."