• 21.06.2005 10:15

  • von Marco Helgert

Villeneuve und Sauber wachsen zusammen

Die grundlegenden Anfangsschwierigkeiten zwischen dem Weltmeister von 1997 und seinem neuen Team scheinen allmählich ausgeräumt

(Motorsport-Total.com) - Die Kritiker des Jacques Villeneuve mussten ihre Attacken gegenüber dem Kanadier in den vergangenen Rennen zurückfahren. Der Leistungsunterschied zum Teamkollegen Felipe Massa schmolz zusammen. Die Überseerennen in Kanada und Indianapolis, wobei es hier aus bekannten Gründen nicht zu einem Vergleich im Rennen kam, zeigten den Aufwärtstrend deutlich auf.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve gewöhnt sich immer besser an sein momentanes Arbeitsumfeld

Den US-Grand-Prix hätte er von Startplatz zwölf aus beginnen sollen, doch letztlich fuhr auch Villeneuve - wie alle Michelin-Piloten - nach der Aufwärmrunde wieder an die Box. Dass es für den Weltmeister von 1997 nun besser läuft, sei auf eine einfache Entwicklung zurückzuführen. "Ich gewöhne mich einfach an das Auto und das Team, und wir arbeiten eng zusammen, damit wir das Auto so hinbekommen, dass ich es ganz selbstverständlich fahren kann", so der Kanadier auf seiner Internetseite.#w1#

Die besser werdenden Leistungen schlugen sich noch nicht auf dem Punktekonto nieder, doch allein die Arbeitsbeziehung mit seinem Team stimmt den 34-Jährigen positiv. "Ich versuche, mit dem Team zu kommunizieren", so Villeneuve. "Die Art zu arbeiten, ist einfach anders. Das Team ist mehr daran gewöhnt, sich auf Zahlen und Daten zu verlassen. Der menschliche Faktor wird weniger einbezogen."

"Ich aber bin es gewohnt, mit der menschlichen Seite zu arbeiten und Daten nur als Hilfe dafür zu verwenden", fuhr er fort. "Es ist eben einfach anders zu dem, was ich bisher kannte. Felipe kennt nur diese Art der Formel 1, für ihn funktioniert das toll, aber ich fuhr acht Jahre lang anders. Für mich ist das alles sehr andersartig."

Vielleicht mag hier auch eine Rolle spielen, dass das Sauber-Team keine umfangreichen Testfahrten im Winter durchführte. Der Anpassungsprozess zwischen Team und Fahrer wurde somit in die Rennsaison verlagert, was dann zu den Problemen und damit zur Kritik führte. "Aber auch andere Teams arbeiten so, es ist eben einfach eine andere Art", so Villeneuve. Aber: "Ich habe über viele Jahre hinweg immer mit den gleichen Leuten gearbeitet und nun arbeiten wir erst seit sechs Monaten zusammen."