• 28.11.2003 16:36

  • von Marcus Kollmann

Villeneuve: Williams hat kein Interesse an mir

Der Kanadier erklärt, warum er bei BMW-Williams wohl keine Chance bekommen wird und findet, dass McLaren Coulthard demoralisiert hat

(Motorsport-Total.com) - Nachdem sich Jacques Villeneuve bereits enttäuscht über die Art und Weise zeigte wie man mit ihm dieses Jahr bei BAR umgesprungen war, als es um seinen Verbleib in der Formel 1 ging, hat sich der Kanadier in der englischsprachigen Presse auch über McLaren-Mercedes aufgeregt.

Titel-Bild zur News: David Coulthard und Jacques Villeneuve

Villeneuve findet McLarens Vorgehen vor allem unfair gegenüber Coulthard

Villeneuve ist von McLaren enttäuscht

So findet es der 32-Jährige, der beim Team aus Woking selbst anfragte ob er dort im nächsten Jahr testen könnte, jedoch abblitzte, nicht in Ordnung wie man mit David Coulthard umgeht.

Angesichts der Bekanntgabe der Verpflichtung von Juan-Pablo Montoya als neuen Piloten ab 2005, fragt sich Villeneuve "wie kann David nächste Saison eine gute Leistung abliefern? Wie kann er sich noch willkommen fühlen?"

McLarens Bekanntgabe über Montoyas Wechsel ein taktischer Schachzug

Nach Meinung von Villeneuve, der bekanntlich ein guter Freund des Schotten ist, ist die frühzeitige Mitteilung über den Teamwechsel des Kolumbianers wohl bedacht erfolgt: "Sie haben Montoyas Verpflichtung deshalb so früh verkündet, weil ich denke, dass sie damit Williams verärgern wollten, sodass man dort zu Montoya sagt 'Wir wollen dich für nächstes Jahr nicht mehr, du kannst gehen und für McLaren fahren'."

BMW-Williams hat aber bereits erklärt, dass der Weggang von Montoya am Ende der nächsten Saison keine Auswirkungen auf die Erfüllung des Vertrages zwischen dem Rennfahrer und dem Team haben wird.

"JV" sieht keine ernsthafte Chance wieder für Williams zu fahren

Damit hat sich auch die theoretisch bestandene Möglichkeit zerschlagen, wonach Jacques Villeneuve schon 2004 zum Rennstall von Frank Williams zurückkehren hätte können. Ernsthafte Chancen, dass er eine Rolle bei der Cockpitvergabe für 2005 bei Weiß-Blau spielt, rechnet sich der 32-Jährige aber ohnehin nicht aus.

"Sie werden sich nicht für mich entscheiden. Nach den jüngsten Kommentaren die Patrick Head gemacht hat ist offensichtlich, dass ich sie irgendwie verärgert haben muss", wird der Kanadier von 'BBC sport' zitiert. Damit bezieht er sich auf eine Aussage des Technischen Direktors von Anfang Oktober.

Villeneuve kontert Heads aussagen

Der Brite hatte Villeneuve damals zwar als "sehr talentiert" und "sehr schnell" bezeichnet, ihm aber vorgeworfen, dass er ein verdammt uneinsichtiger Fahrer gewesen sei, der sich den Gewinn der Meisterschaft 1997 auch auf Grund seiner Einstellung "verdammt schwer" gemacht habe. Ein Vorwurf den Villeneuve nicht so stehen lassen konnte: "Hätte ich alles so gemacht wie sie es damals wollten, dann hätte ich die Meisterschaft nicht gewonnen", erklärte er.

Bei seinen Äußerungen über den Kanadier hatte Head aber damals angemerkt, dass er nicht beurteilen könne, ob dieser aus seinen Erfahrungen mit Williams gelernt habe und weiser geworden sei. Für Villeneuve waren die Worte von Patrick Head aber deutlich. Er glaubt nicht an eine Rückkehr in das Team mit dem er seine erfolgreichste Zeit in der Königsklasse erlebte.