Villeneuve rechnet fest mit einem Verbleib bei BMW

Jacques Villeneuve zieht die Möglichkeit, 2006 nicht bei BMW fahren zu dürfen, gar nicht erst in Betracht - Lob für Teamkollege Massa

(Motorsport-Total.com) - Noch hat man sich bei BMW in München zumindest offiziell keine Gedanken gemacht, wie die Fahrerbesetzung des neuen Werksteams in der kommenden Saison aussehen könnte. Viele Experten rechnen damit, dass der Automobilhersteller Jacques Villeneuve aus seinem bestehenden Sauber-Vertrag auskaufen wird, doch der Weltmeister von 1997 kann sich dies überhaupt nicht vorstellen. im Gegenteil: Heute unterstrich er noch einmal, dass er fest mit einem Verbleib in Hinwil rechnet.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Sieht sich schon im BMW: Jacques Villeneuve hat noch Vertrag für 2006

Es habe diesbezüglich zwar noch keine Gespräche mit BMW gegeben, erklärte er heute Nachmittag in Istanbul gegenüber Journalisten, aber: "Ich bin nicht der Typ, der mit jedem sprechen will, wenn ich sowieso schon etwas in der Hand habe. Wozu wäre das gut? Es ist ein ziemlich kurzer Vertrag, wo man nicht so schnell vergessen kann, was in der paar Zeilen niedergeschrieben steht. Es gibt nicht Millionen Wege, wie man sich gegenseitig ein Bein stellen könnte", so Villeneuve.#w1#

Erste Gespräche mit BMW erst nach Saisonende?

Der 34-Jährige betonte zwar, dass er sich über eine möglichst frühe Kontaktaufnahme seitens BMW freuen würde, verwies aber gleichzeitig darauf, dass die Herren Theissen und Co. in der laufenden Saison wohl noch genug andere Arbeit vor sich haben. Erste Gespräche würden aber bestimmt stattfinden, "sobald die Rennen vorbei sind", erklärte er. Nach Alternativen zu BMW sieht er sich im Moment nicht um, zumal auch kein anderes Team Interesse an ihm signalisiert hat.

"Ich freue mich, dass BMW kommt", fuhr Villeneuve fort. "Die große Frage ist, wie gut wir am Anfang sein werden, denn danach bin ich sicher, dass wir recht rasch nach vorne kommen werden. Es dürften dann viel mehr Leute an der Weiterentwicklung arbeiten. All die Dinge, die wir jetzt leider noch nicht haben, werden uns nächste Saison helfen. Ich bin sicher, dass es eine Steigerung geben wird, aber ich weiß nicht wie sehr."

Außerdem betrieb er ein bisschen Eigenwerbung: "Kontinuität ist in jedem Team wichtig, daher ist es gut, dass ich bleiben werde", meinte der Sauber-Petronas-Pilot selbstbewusst. Damit spielte er indirekt auf den Abgang seines derzeitigen Teamkollegen Felipe Massa an, der 2006 für Ferrari an den Start gehen wird. Während viele Experten Massa eine schwierige Zeit an der Seite von Michael Schumacher prophezeien, traut ihm Villeneuve viel zu.

Villeneuve voll des Lobes für Massa

"Er ist immer noch jung, aber etwas reifer als noch vor ein paar Jahren", sagte er über den um zehn Jahre jüngeren Brasilianer. "Er scheint nicht die Persönlichkeit einer Nummer zwei zu haben, daher glaube ich nicht, dass sie ihn als solche verpflichtet haben. Es würde mich wundern, wenn er sich brav setzen und alles akzeptieren würde, was man ihm sagt. Es ist aber schwierig, verschiedene Situationen zu vergleichen, denn Michael ist daran gewöhnt, an der Spitze zu fahren, Felipe nicht."

Villeneuve glaubt außerdem an eine rosige Zukunft für Massa bei Ferrari, weil der 24-Jährige von Nicolas Todt gemanagt wird, dem Sohn von Teamchef Jean Todt. Dass Massa allerdings von Schumachers Erfahrung profitieren wird, kann er sich nicht vorstellen: "Ich bin mir nicht sicher, ob ihm Michael etwas beibringen will. Das tun Rennfahrer nicht. Kein Rennfahrer bringt einem anderen Rennfahrer bei, wie man ihn schlagen kann", meinte der Kanadier abschließend.