Villeneuve: Plötzliches Interesse an Formel-1-Comeback
Dank der neuen Regeln sind Formel-1-Autos ganz nach dem Geschmack von Jacques Villeneuve - Er bietet sich dem neuen US-Team schon mal indirekt an
(Motorsport-Total.com) - 2006 endete die Formel-1-Karriere von Jacques Villeneuve - aber inzwischen liebäugelt der Kanadier mit einem Comeback in der Königsklasse. In den vergangenen Jahren, in denen er sein Glück als NASCAR-, Le-Mans- und Speedcar-Pilot versucht hat, hat er an die Formel 1 keinen Gedanken mehr verschwendet. Doch das hat sich jetzt geändert, wie Villeneuve der kanadischen Internetseite 'RueFrontenac.com' verriet.

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Jacques Villeneuve könnte sich eine Rückkehr jetzt durchaus vorstellen
Grund für das wiedererweckte Interesse an der Formel 1 ist das neue technische Reglement. Anstelle der ausgefeilten Elektronik sind fahrerisches Können und die Reflexe wieder wichtiger geworden. Die neuen Autos sind ganz nach dem Geschmack von Villeneuve. Schließlich sind auch die Slicks zurückgekehrt und die Aerodynamik wurde reduziert. Das hatte der Weltmeister von 1997 jahrelang gefordert.#w1#
"Diese Autos scheinen Spaß zu machen", erklärte Villeneuve. "Die Fahrer machen wieder mehr Fehler. Es stimmt nicht, dass die Fahrer zu gut waren, um Fehler zu machen. Es war einfach die Elektronik, die ihre Fehler permanent korrigiert hat." Sein langjähriger Renningenieur Jock Clear erzähle ihm andauernd, wie sehr er es lieben würde, die neuen Autos zu fahren, berichtete der Kanadier: "Gleich nach dem ersten Test mit dem neuen Brawn hat er mit mir darüber gesprochen und das hat seitdem nicht aufgehört." Villeneuve und Clear sind nach wie vor befreundet.
Villeneuve ist noch etwas aufgefallen: "Die älteren Fahrer, die mit mehr Erfahrung und Urteilsvermögen, sind vorn. Denn sie kommen mit diesen sensiblen Autos besser zurecht." Mit Ausnahme von Sebastian Vettel bilden derzeit Fahrer aus Villeneuves Generation die Top 4: Jenson Button, Rubens Barrichello und Jarno Trulli.
¿pbvin|512|1518||0pb¿Eines möchte der 1997er-Weltmeister klarstellen: Die Idee eines Comebacks gefällt ihm, in konkreten Gesprächen befindet er sich derzeit aber nicht: "Ich sage nur, dass ich der Idee, wieder in der Formel 1 zu fahren, offen gegenüber stehe. Und wenn sich die Möglichkeit schneller bietet als in der NASCAR, umso besser."
Ein mögliches Team hat sich der Kanadier auch schon ausgesucht: das neue US-Team. Er bietet sich der amerikanische Truppe zwischen den Zeilen schon einmal an. Einige US-Piloten würden mit dem neuen Team in Verbindung gebracht, so Villeneuve, "wie Marco Andretti, Graham Rahal und Danica Patrick. Aber von denen hat keiner Formel-1-Erfahrung."
Und genau die sei in Zeiten des Testverbots im Sommer besonders wichtig, betonte Villeneuve: "Die Erfahrung hat wieder an Bedeutung gewonnen und ich habe weiß Gott einiges an Erfahrung! Ich bin kein Amerikaner, aber ich bin näher dran, ein Amerikaner zu sein als jeder andere Fahrer, der so viel Formel-1-Erfahrung mitbringt." Eine klare Botschaft in Richtung North Carolina...

