• 19.03.2005 15:50

  • von Helgert / sid

Villeneuve: "Muss dem Team mehr entgegenkommen"

Der Kanadier weiß, dass seine momentane Leistung nicht den Erwartungen entspricht, doch diese Herausforderung nimmt er an

(Motorsport-Total.com/sid) - Jacques Villeneuve sollte das Lesen von Zeitungen momentan wirklich vermeiden. Auch zwei Wochen nach dem Australien-Rennen, bei dem er eine schlechte Figur abgab, reist die Kritik an ihm nicht ab. Nachdem er auch in Malaysia in der Qualifikation sieben Zehntelsekunden auf seinen Stallgefährten Felipe Massa verlor, werden die kritischen Stimmen kaum verstummen.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve kann der Kritik an seiner Person derzeit kaum entkommen

Doch der frühere Formel-1-Weltmeister hat die Kritik an seiner schwachen Leistung beim Saisonauftakt der Formel 1 in Melbourne angenommen. "In Melbourne hatte ich kein Gefühl für das Auto, durch die wenigen Testtage fehlte mir die Erfahrung und ich stimmte das Auto falsch ab", sagte der Sauber-Pilot aus Kanada in einem Interview mit der Münchner Tageszeitung 'tz'.#w1#

Auf seine Aussagen würde derzeit noch nicht genug eingegangen, und auch er habe sich bei Sauber noch nicht richtig eingelebt: "Grundsätzlich habe ich ein Problem damit, dass bei Sauber dem Computer mehr vertraut wird als dem Gefühl des Fahrers. Das bin ich noch nicht gewohnt. Ich muss dem Team mehr entgegenkommen, das Team ebenso meinen Wünschen, und das kostet eben Zeit."

Nach fast einem Jahr Pause und drei Gastauftritten zum Ende der vorigen Saison bei Renault fährt der Weltmeister von 1997 seit Beginn des Jahres für das Schweizer Sauber-Team. Beim Großen Preis von Australien war er im Rennen von Startplatz vier bis auf Rang 13 durchgereicht worden. Zuletzt kamen bereits Spekulationen auf, dass der Kanadier durch BAR-Testpilot Anthony Davidson ersetzt werden könnte. "Da gebe ich nichts drauf", sagte Villeneuve. Er sei zwar "noch längst nicht so weit, wie ich dachte. Aber ich weiß genau, was ich will."

Außerdem sei die Stimmung im Team längst nicht so negativ, wie sie nach außen hin dargestellt wird. Gerüchte, wonach Teamchef Peter Sauber den Kanadier aufforderte, die Kritik am Team zu unterlassen, seien eine Unterstellung. "Eine solche Diskussion hat es nie gegeben", zitiert die 'Toronto Sun' den Kanadier. "Ich habe das Team ohnehin nicht kritisiert. Nach einem schlechten Rennen ist natürlich jeder enttäuscht, und auch bei der Pace des Autos ist das der Fall. Wir müssen uns nun zusammensetzen und herausfinden, wie wir es besser machen können."