• 04.03.2002 17:03

  • von Fabian Hust

Villeneuve: "McLaren ist auf dem absteigenden Ast"

Jacques Villeneuve begründet, warum er es sich nicht vorstellen kann, für McLaren-Mercedes zu fahren

(Motorsport-Total.com) - Wo soll Jacques Villeneuve in der kommenden Saison fahren? Diese Frage stellen sich Fans wie Experten. BAR-Honda scheint nicht in der Lage zu sein, dem Kanadier in absehbarer Zukunft ein siegfähiges, geschweige denn WM-fähiges Auto zur Verfügung zu stellen. Zu stark sind einfach Ferrari, McLaren-Mercedes und BMW-Williams. Mehrmals drohte Villeneuve bereits, das Team zu verlassen. Aber getan hat er es bisher nicht. Wohl auch wegen mangelnder Alternativen.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve hat seine eigene Meinung zu McLaren-Mercedes

Doch Villeneuve versichert, dass er andere Gründe hat, weswegen er bei BAR-Honda bleibt: "Die Leute schauen nicht auf das Gesamtbild. Nichts ist die Entscheidung eines Einzelnen. Wenn man sich einmal für etwas entschieden hat, dann muss man damit leben, weil es alles andere beeinflusst", so der Kanadier kryptisch in der 'F1 Racing'. "Der Druck liegt nicht auf mir, der Druck liegt auf dem Team. Aber das ist nicht das Problem, das Problem ist, dass die Leute nicht verstehen, warum ich bleibe. Daher kommt der Druck."

Der Marktwert von Jacques Villeneuve ist mittlerweile gesunken. Zu lange ist es her, dass der Kanadier um Siege und WM-Titel fuhr. Interessant ist Villeneuve aber gerade deshalb immer noch für die Top-Teams. Doch, nur wohin soll der Kanadier wechseln? Zu BMW-Williams, wo man mit Juan-Pablo Montoya und Ralf Schumacher über eine ausgezeichnete Fahrerpaarung verfügt? Zu Ferrari, wo Michael Schumacher als unüberwindbares Hindernis fährt? Zu McLaren-Mercedes, wo er vielleicht seinen Freund David Coulthard verdrängen könnte?

Auf den ersten Blick erscheint der Wechsel zu McLaren-Mercedes noch am wahrscheinlichsten. Doch die Worte, die aus dem Mund des Weltmeisters von 1997 kommen, lassen einen daran schon wieder zweifeln: "Für McLaren zu fahren wäre für mich schwierig, sehr schwierig. Die sind auf dem absteigenden Ast. Ich weiß auch nicht, wie es wäre, mit Ron Dennis zu arbeiten. Ich glaube, es ist sehr schwierig, von ihm eine klare Antwort zu bekommen. Er spielt gerne Spielchen, das macht es so problematisch. McLaren wäre wirklich nicht mein Ziel."